Durchbruch im Tarifstreit: Einigung zwischen VW und IG Metall
VW plant Stellenabbau bis 2030
VW und IG Metall Einigung – Volkswagen und die Gewerkschaft IG Metall haben sich nach zahlreichen intensiven Verhandlungen auf einen Kompromiss geeinigt.
Der Automobilhersteller kündigte an, bis zum Jahr 2030 rund 35.000 Stellen in Deutschland abzubauen.
Dieser Schritt soll sozialverträglich gestaltet werden, wie der Konzern in Berlin mitteilte.
Prioritäten bei den Verhandlungen
Thomas Schäfer, Chef der VW-Marke, erläuterte die Hauptziele der Verhandlungen:
„Unsere Prioritäten waren die Reduzierung von Überkapazitäten an den deutschen Standorten, die Senkung der Arbeitskosten und die Anpassung der Entwicklungskosten an ein wettbewerbsfähiges Niveau.
In allen Bereichen haben wir tragfähige Lösungen gefunden.“
Keine Werksschließungen kurzfristig geplant
Auch die IG Metall äußerte sich positiv über die Einigung.
Laut Angaben der Gewerkschaft wurde eine sofortige Schließung von VW-Werken verhindert.
Bis Ende 2030 sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Die seit drei Jahrzehnten bestehende Beschäftigungssicherung, die VW im September aufgekündigt hatte, wird wieder eingeführt und gilt nun bis 2030.
Änderungen an den Produktionsstandorten – VW und IG Metall Einigung
Obwohl es vorerst keine Werkschließungen geben wird, sind langfristige Veränderungen für zwei Standorte geplant.
In Dresden wird die Fahrzeugfertigung Ende nächsten Jahres eingestellt. Ab 2026 soll ein alternatives Gesamtkonzept entwickelt werden.

Dazu könnte auch eine Beteiligung der Volkswagen AG an Drittprojekten gehören. In Osnabrück endet die Produktion im Spätsommer 2027.
Eine Zukunftsperspektive für den Standort soll ebenfalls erarbeitet werden.
Verzicht auf Lohnerhöhungen und Boni
Im Gegenzug zu den Zusicherungen des Konzerns verzichten die Mitarbeiter vorerst auf direkte Lohnerhöhungen.
Boni werden ebenfalls gekürzt.
Thorsten Gröger, Chefunterhändler der IG Metall, betonte, dass ein Paket geschnürt wurde, welches zwar schmerzhafte Beiträge der Beschäftigten beinhaltet, aber gleichzeitig Perspektiven für die Belegschaft schafft.
Reaktionen und finanzielle Auswirkungen – VW und IG Metall Einigung
Daniela Cavallo, Vorsitzende des VW-Betriebsrats, bezeichnete die Vereinbarung als grundsolide Lösung unter den schwierigen konjunkturellen Bedingungen. Trotz tariflicher Zugeständnisse stünden der Erhalt aller Standorte mit Zukunftsperspektiven und eine neue Beschäftigungssicherung bis 2030 im Vordergrund.
Cavallo stellte klar, dass Veränderungen bei Volkswagen gegen den Willen der Belegschaft nicht durchsetzbar seien.
Der Konzern kündigte zudem an, die technische Kapazität der Werke dauerhaft um 734.000 Einheiten zu reduzieren. Durch diese Maßnahmen sollen mittelfristig mehr als 15 Milliarden Euro pro Jahr eingespart werden, wobei allein die Arbeitskostenentlastung jährlich 1,5 Milliarden Euro betragen soll.
Die Einigung im Tarifstreit zwischen VW und der IG Metall markiert einen bedeutenden Schritt für beide Seiten. Während der Konzern seine Kosten senken kann, werden die Arbeitsplätze und Werke zunächst gesichert.
Der Kompromiss enthält schmerzhafte Einschnitte wie den Verzicht auf Lohnerhöhungen, eröffnet jedoch gleichzeitig langfristige Perspektiven für die Belegschaft.
VW und IG Metall Einigung – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
VW und IG Metall Einigung Foto: Bernd / adobe.com