Hoher Krankenstand in Deutschland: Expertenrat schlägt Maßnahmen vor
Teilweise Krankschreibung als Lösung
Hoher Krankenstand in Deutschland – Der Krankenstand in Deutschland bleibt nach wie vor hoch, was zu Diskussionen über effektivere Maßnahmen zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz führt.
Der Expertenrat der Bundesregierung, der im Bundeskanzleramt angesiedelt ist, empfiehlt deshalb eine „teilweise Krankschreibung“ einzuführen.
Wolfgang Hoffmann, Mitglied des Expertenrats, schlug vor, dass Beschäftigte diese Möglichkeit nutzen können sollten, wenn ein Teil ihrer Arbeitsfähigkeit erhalten bleibt.
Dies könnte beispielsweise durch mobiles Arbeiten oder eine reduzierte Stundenzahl realisiert werden. Hintergrund sind temporäre Einschränkungen der Mobilität oder Infektiosität.
Flexibel arbeiten trotz Krankheit
Mit dieser Regelung könnten Arbeitnehmer auch während einer Krankschreibung ihren beruflichen Aufgaben in einem gesundheitlich vertretbaren Umfang nachkommen.
Dies könnte nicht nur die Produktivität steigern, sondern auch helfen, die Motivation der Mitarbeitenden zu erhöhen.

Eine mögliche weitere Maßnahme wäre, den Urlaubsanspruch nur während der tatsächlich geleisteten Arbeitstage zu erwerben.
Auch dies könnte zur Unterstützung von Teil-Krankschreibungen und zur Förderung der Rückkehr an den Arbeitsplatz beitragen.
Betriebliche Gesundheitsförderung stärken
Neben der teilweisen Krankschreibung legt der Expertenrat auch großen Wert auf die betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention.
Dies beinhaltet ausreichend Erholungszeiten ohne Erreichbarkeit sowie betriebliche Impfprogramme.
Der positive Einfluss solcher Maßnahmen wurde bereits in zahlreichen Untersuchungen nachgewiesen.
Unternehmen könnten Anreize zu gesundheitsbewusstem Verhalten verstärken, etwa durch Dienstfahrräder, gesundheitsfördernde Kantinenangebote oder die Unterstützung externer Sportangebote.
Behandlungsmöglichkeiten psychischer Erkrankungen ausbauen
Ein weiterer wichtiger Punkt des Berichts ist die Empfehlung, die Behandlungsmöglichkeiten für psychische Erkrankungen zu stärken und auszubauen.
Dies könnte dazu beitragen, krankheitsbedingte Ausfälle weiter zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu erhöhen.
Telefonische Krankschreibung beibehalten – Hoher Krankenstand in Deutschland
Der Expertenrat spricht sich außerdem für die Beibehaltung der telefonischen Krankschreibung aus.
Diese sei nicht die Ursache für den hohen Krankenstand, so das Gremium, sondern entlaste vielmehr die Arztpraxen erheblich.
Der Anstieg der Arbeitsunfähigkeitszeiten (AU) von 2021 auf 2022 wird auf eine verbesserte Datenerfassung durch die elektronische Erfassung der AU zurückgeführt.
Ursachen für hohe Krankenzahlen – Hoher Krankenstand in Deutschland
Zu den weiterhin hohen Krankenzahlen tragen laut Experten vermehrte Atemwegsinfekte seit der Corona-Pandemie sowie der zunehmende Altersdurchschnitt der arbeitenden Bevölkerung bei.
Interessanterweise zeigten jüngste Daten großer Krankenkassen einen leichten Rückgang der Krankheitsausfälle.
So sank die Zahl der Krankentage bei der Techniker Krankenkasse (TK) von 19,4 Tagen im Jahr zuvor auf 19,1 Tage.
Ähnliche Entwicklungen beobachtete die DAK-Gesundheit, wo die durchschnittlichen Fehltage von 20 auf 19,7 zurückgingen.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen des Expertenrats zielen darauf ab, den hohen Krankenstand in Deutschland effektiver zu bewältigen und gleichzeitig die Gesundheit und Motivation der Beschäftigten zu fördern.
Durch die Einführung von Teil-Krankschreibungen, die Stärkung der betrieblichen Gesundheitsförderung und die Beibehaltung der telefonischen Krankschreibung könnte ein nachhaltiger Beitrag zur Senkung des Krankenstands geleistet werden.
Hoher Krankenstand in Deutschland – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.