Das Ende der Wehrpflicht: Die letzten Wehrpflichtigen legen ihr Gelöbnis ab
Ein historischer Moment für die Bundeswehr
Ende der Wehrpflicht 2011 – Am 16. März 2011 fand eine Zeremonie statt, die einen bedeutenden Einschnitt in der deutschen Militärgeschichte markierte:
Die letzten wehrpflichtigen Soldaten legten ihr Gelöbnis ab.
Nach mehr als 55 Jahren wurde die allgemeine Wehrpflicht in Deutschland zum 1. Juli 2011 ausgesetzt.
Damit endete eine Ära, die Millionen junger Männer über Generationen hinweg geprägt hatte.
Die Einführung der Wehrpflicht 1956
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gründung der Bundeswehr im Jahr 1955 führte die Bundesrepublik Deutschland 1956 die Wehrpflicht ein.
Sie sollte vor allem die Verteidigungsfähigkeit des Landes innerhalb der NATO sicherstellen.
Alle männlichen Bürger mussten ab dem 18. Lebensjahr ihren Wehrdienst leisten, der im Laufe der Jahre unterschiedlich lang war – von ursprünglich 12 Monaten bis zuletzt sechs Monate.
Alternativ konnten junge Männer den Zivildienst leisten, was für viele eine wichtige Option war.
Die Aussetzung der Wehrpflicht – eine politische Entscheidung
Die Entscheidung zur Aussetzung der Wehrpflicht fiel unter der Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und wurde maßgeblich vom damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) vorangetrieben.
Gründe für diesen Schritt waren unter anderem:
- Die veränderte sicherheitspolitische Lage, die eine große Wehrpflichtigenarmee nicht mehr als notwendig erscheinen ließ.
- Die Umstellung der Bundeswehr von einer Verteidigungsarmee auf eine Berufsarmee mit Fokus auf internationale Einsätze.
- Die hohen Kosten und die organisatorischen Herausforderungen, jährlich eine große Anzahl von Wehrpflichtigen auszubilden.
Mit dem Aussetzen der Wehrpflicht wurde die Bundeswehr zu einer freiwilligen Armee umstrukturiert, in der sich Männer und Frauen für einen Wehrdienst von sechs bis 23 Monaten verpflichten können.
Die letzten Wehrpflichtigen – ein besonderer Jahrgang – Ende der Wehrpflicht 2011
Für die jungen Männer, die am 16. März 2011 ihr Gelöbnis ablegten, war der Dienst eine besondere Erfahrung:

Sie waren die Letzten, die nach alter Tradition zur Bundeswehr einberufen wurden.
Ihre Zeit als Wehrpflichtige endete wenige Monate später – und mit ihnen eine Institution, die über fünf Jahrzehnte hinweg als fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft galt.
Ende der Wehrpflicht 2011: Die Folgen der Reform – eine Armee im Wandel
Die Umstellung auf eine freiwillige Bundeswehr hatte weitreichende Folgen.
Einerseits konnten sich nun auch Frauen und Männer ohne verpflichtenden Dienst für eine militärische Laufbahn entscheiden.
Andererseits führte der Wegfall der Wehrpflicht zu einem Rückgang an Rekruten, was die Bundeswehr in den folgenden Jahren vor neue Herausforderungen stellte.
Die Nachwuchsgewinnung wurde schwieriger, sodass verstärkt auf Werbekampagnen und bessere Karrieremöglichkeiten gesetzt wurde.
Wehrpflicht heute – ein Thema in der Diskussion
Obwohl die Wehrpflicht offiziell nicht abgeschafft, sondern nur ausgesetzt wurde, gibt es immer wieder Debatten über ihre Wiedereinführung.
Besonders in Zeiten wachsender sicherheitspolitischer Spannungen und Personalengpässe in der Bundeswehr wird diskutiert, ob eine allgemeine Dienstpflicht – entweder beim Militär oder im sozialen Bereich – wieder eingeführt werden sollte.
Ein Wendepunkt in der deutschen Militärgeschichte – Ende der Wehrpflicht 2011
Die letzten Wehrpflichtigen des Jahres 2011 symbolisieren das Ende eines Zeitalters.
Mit der Aussetzung der Wehrpflicht wurde ein neues Kapitel in der Geschichte der Bundeswehr aufgeschlagen – eines, das bis heute Auswirkungen auf die Struktur, die Strategie und die gesellschaftliche Wahrnehmung des Militärs hat.
Der 16. März 2011 bleibt damit ein markantes Datum in der deutschen Zeitgeschichte.
Ende der Wehrpflicht 2011 – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.