Regierungswechsel in Berlin: Scholz-Kabinett offiziell entlassen – Nur noch geschäftsführend im Amt
Scholz-Kabinett offiziell entlassen – Mit der Übergabe der Entlassungsurkunden durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist die Bundesregierung unter Olaf Scholz Geschichte – zumindest offiziell.
Bis zur Bildung eines neuen Kabinetts bleibt sie jedoch geschäftsführend im Amt.
In einer Zeit voller Herausforderungen blickt Deutschland nun auf eine Phase des Übergangs, deren Dauer vor allem von den laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Union abhängt.
Schloss Bellevue: Der Moment des Abschieds
Im feierlichen Rahmen des Schlosses Bellevue nahm Bundespräsident Steinmeier die formale Entlassung der Bundesregierung vor.
Kanzler Olaf Scholz, seine Ministerinnen und Minister – ob verblieben oder bereits entlassen – erhielten die offiziellen Urkunden, die ihre Amtszeit beenden.
Damit ist die sogenannte „Ampelkoalition“ aus SPD, Grünen und FDP Geschichte – zumindest in ihrer bisherigen Form.
Steinmeier lobt Regierung für Arbeit in der Krise
Trotz politischer Differenzen und teils scharfer öffentlicher Kritik fand der Bundespräsident warme Worte für das scheidende Kabinett.

In seiner Rede hob er insbesondere das Krisenmanagement der vergangenen Jahre hervor:
Pandemie, Krieg in der Ukraine, Energiekrise und Nahostkonflikt – die Herausforderungen seien außergewöhnlich gewesen.
Steinmeier betonte, dass die Regierung unter Scholz oftmals „neues Terrain betreten und schnelle Entscheidungen treffen“ musste.
Er würdigte dabei ausdrücklich den Aufbau des Sondervermögens für die Bundeswehr und die Stabilisierung der Energieversorgung im Winter 2022.
„Diese Leistung verdient Respekt“, so der Bundespräsident – eine Botschaft, die angesichts des aktuellen politischen Klimas an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ.
Nur noch geschäftsführend: Was das konkret bedeutet
Mit der Entlassung ist die Bundesregierung laut Artikel 69 des Grundgesetzes nur noch geschäftsführend im Amt.
Das heißt: Keine neuen Gesetzesinitiativen, keine strategischen Richtungsentscheidungen – stattdessen liegt der Fokus auf der Verwaltung des Allernotwendigsten.
Kanzler Scholz und seine Ministerinnen und Minister werden nur noch Termine wahrnehmen, die als „zwingend erforderlich“ gelten.
Ein solcher Termin ist beispielsweise der Ukraine-Gipfel in Paris, an dem Scholz noch in dieser Woche teilnehmen wird.
Innenpolitische Gestaltungsmöglichkeiten bleiben der geschäftsführenden Regierung jedoch weitgehend verwehrt.
Koalitionsverhandlungen laufen – Merz als möglicher Nachfolger
Die Frage, wann eine neue Regierung ins Amt kommt, hängt nun ganz von den laufenden Koalitionsverhandlungen ab.
SPD und Union führen derzeit Gespräche über ein gemeinsames Regierungsbündnis – ein Novum nach vielen Jahren politischer Abgrenzung.
Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU, gilt als designierter Kanzler, sollte eine Einigung gelingen. Optimisten hoffen auf einen Regierungswechsel noch vor Ostern.
Gelingt der Abschluss der Koalitionsgespräche in der kommenden Woche, könnten Merz und sein künftiges Kabinett bereits Anfang April ihre Ernennungsurkunden in Empfang nehmen.
Doch es bleibt ein sportliches Ziel – Verzögerungen bis Mai sind nicht ausgeschlossen.
FDP bricht auseinander – Ampel endgültig zerplatzt – Scholz-Kabinett offiziell entlassen
Auslöser der politischen Neuausrichtung war der Bruch innerhalb der Ampelkoalition.
Im Zuge des Haushaltsstreits hatte Kanzler Scholz Finanzminister Christian Lindner entlassen, woraufhin die FDP die Koalition verließ.
Nur Verkehrsminister Volker Wissing verblieb – formal parteilos – im Kabinett.
Die einst ambitionierte Koalition aus SPD, Grünen und FDP endet damit nach etwas mehr als drei Jahren – zerrieben zwischen ideologischen Gegensätzen, Sachzwängen und einem eskalierenden Haushaltskonflikt.
Scholz-Kabinett offiziell entlassen – Neue Regierung, neue Chancen?
Der Bundespräsident appellierte zum Abschluss seiner Ansprache an den neuen Bundestag, einen respektvollen und konstruktiven Umgang zu pflegen.
Angesichts zunehmender Polarisierung und wachsender Politikverdrossenheit sei dies entscheidend für den Fortbestand der Demokratie.
Deutschland steht nun vor einem Neustart – politisch wie personell. Ob der Wechsel zu neuer Stabilität oder weiteren Spannungen führt, bleibt abzuwarten.
Sicher ist nur: Die Übergangsphase hat begonnen, und das politische Berlin sortiert sich neu.
Scholz-Kabinett offiziell entlassen – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.