Trump signalisiert Zolleinigung mit der EU – unter Bedingungen
Trump signalisiert Zolleinigung – Handelsstreit geht in die nächste Runde: Marktöffnung statt Zollkeule?
Washington lockt mit Zollsenkung – aber nur gegen Zugeständnisse
US-Präsident Donald Trump hat in einem vielbeachteten Auftritt bei einer KI-Konferenz ein mögliches Entgegenkommen im Handelsstreit mit der Europäischen Union signalisiert.
In gewohnt direktem Ton stellte er in Aussicht, die angedrohten Zölle auf europäische Waren zu senken – vorausgesetzt, Europa öffne im Gegenzug seinen Markt stärker für amerikanische Produkte.
„Wenn sie zustimmen, die Union für amerikanische Unternehmen zu öffnen, dann werden wir einen niedrigeren Zoll erheben“, erklärte Trump. Die Verhandlungen seien ernsthaft – aber eine schnelle Einigung wie mit Japan sei nicht in Sicht.
Vergleich mit Japan-Deal sorgt für Spannung
Trumps Hinweis auf das frisch geschlossene Zollabkommen mit Japan, das einen reduzierten Zollsatz von 15 % vorsieht, gilt in Brüssel als indirekte Drohung wie auch als Einladung zugleich.
Hintergrund ist die bereits angekündigte Einführung von Zöllen in Höhe von 30 % auf EU-Importe ab dem 1. August – ein Szenario, das insbesondere die europäische Automobil-, Maschinenbau- und Agrarindustrie treffen würde.
Branchenvertreter und Politiker blicken deshalb mit wachsender Nervosität auf die laufenden Verhandlungen.
Doch das Weiße Haus tritt auf die Bremse, was öffentliche Erwartungen betrifft.
Weiße Haus: „Spekulation, bis Trump es selbst verkündet“
Der Sprecher des Weißen Hauses, Kush Desai, erklärte am Freitag:
„Diskussionen über mögliche Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten sollten als Spekulation betrachtet werden – sofern Präsident Trump sie nicht selbst ankündigt.“

Die Botschaft ist deutlich:
Trump allein gibt den Ton vor. Und solange er keine Einigung öffentlich bestätigt, bleibt jede Bewegung im Verhandlungsprozess ohne Verbindlichkeit.
Europa zwischen Hoffen und Drohen
Auf europäischer Seite war zuletzt ein vorsichtiger Optimismus zu spüren.
Bundeskanzler Friedrich Merz hatte nach einem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angedeutet, dass sich eine Einigung mit den USA abzeichnen könnte.
Gleichzeitig betonten beide Staatschefs ihre Entschlossenheit, auf mögliche US-Zölle mit gezielten Gegenmaßnahmen zu reagieren.
Insbesondere Frankreich drängt auf eine harte Linie.
In Paris heißt es hinter vorgehaltener Hand, man wolle keine amerikanischen Erpressungstaktiken akzeptieren, auch wenn Berlin zu einer kompromissbereiteren Haltung tendiere – vor allem mit Blick auf die deutsche Exportwirtschaft.
Trump signalisiert Zolleinigung – Worum es inhaltlich geht
Im Kern des Streits stehen Marktzugang und Wettbewerbsregeln.
Die USA fordern unter anderem:
- mehr Importmöglichkeiten für US-Agrarprodukte (z. B. Rindfleisch, Getreide, genetisch veränderte Lebensmittel),
- eine Lockerung technischer Standards und Zulassungsverfahren in der EU,
- mehr Beteiligung US-amerikanischer Tech-Konzerne an europäischen öffentlichen Ausschreibungen und Digitalprojekten.
Brüssel hingegen pocht auf:
- Fairen Wettbewerb, der europäische Standards schützt,
- einen Ausschluss von landwirtschaftlichen Sonderinteressen,
- und gegenseitige Zollsenkungen, nicht nur einseitige Zugeständnisse.
Trump signalisiert Zolleinigung – Handelskrieg 2.0 oder neues Freihandelskapitel?
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein.
Während Trump seine außenwirtschaftlichen Entscheidungen zunehmend mit Blick auf den US-Wahlkampf trifft, muss Europa den Spagat schaffen:
Zwischen dem Wunsch nach konstruktiver Zusammenarbeit mit Washington und dem Erhalt eigener wirtschaftlicher und regulatorischer Souveränität.
Ein handelsstrategischer Eiertanz, der viel Fingerspitzengefühl verlangt – und in dem die Rhetorik ebenso explosiv ist wie die realwirtschaftlichen Folgen.
Noch keine Einigung – aber ein Signal – Trump signalisiert Zolleinigung
Trumps Äußerungen zeigen: Die Tür zu einem Kompromiss steht offen, aber nur unter Bedingungen, die für Europa politisch und wirtschaftlich schwer verdaulich sind. Solange keine konkreten Vereinbarungen vorliegen, bleibt der Drohschatten der 30 %-Zölle bestehen.
Die EU muss nun entscheiden, ob sie sich auf einen Handelspoker einlässt – oder ob sie bereit ist, einen neuen Handelskonflikt mit den USA in Kauf zu nehmen.
Ein Balanceakt, der nicht nur das transatlantische Verhältnis, sondern auch das wirtschaftliche Klima in der globalen Arena beeinflussen wird.
Trump signalisiert Zolleinigung – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.