Porsche AG verliert Platz im DAX
Leitindex bekommt neue Mitglieder – Autoindustrie weiter unter Druck
Porsche AG fliegt aus dem DAX – Die Deutsche Börse hat die Zusammensetzung des deutschen Leitindex überarbeitet:
Mit Wirkung zum 22. September scheidet der Sportwagenhersteller Porsche AG gemeinsam mit dem Laborausrüster Sartorius aus dem DAX aus.
Für die beiden Unternehmen rücken der Anlagenbauer GEA und der Immobilienportal-Betreiber Scout24 in die erste Börsenliga auf.
Ende eines kurzen DAX-Kapitels
Für die Porsche AG bedeutet dies das Ende einer vergleichsweise kurzen Zeit im Leitindex. Erst im Dezember 2022 war die VW-Tochter aufgenommen worden. Doch seither hat sich die Lage deutlich verschlechtert:
Absatzschwierigkeiten, Probleme beim Elektrogeschäft und geopolitische Unsicherheiten haben das Unternehmen stark belastet. Die Aktie verlor innerhalb von zwölf Monaten rund ein Drittel an Wert.
Besonders schmerzhaft ist die Entwicklung, wenn man den fulminanten Start betrachtet: Nach dem Börsengang im Herbst 2022 stieg der Kurs von 82,50 Euro zwischenzeitlich auf fast 120 Euro.
Inzwischen notiert er jedoch nur noch bei rund 45 Euro – weit entfernt von den einstigen Höchstständen.
Gewinneinbruch zwingt zu Sparmaßnahmen
Die Porsche AG galt lange als Renditegarant innerhalb des Volkswagen-Konzerns. Doch die schwache Nachfrage in China, ein schleppender Markt für Elektrofahrzeuge und der Handelsstreit mit den USA haben tiefe Spuren in den Bilanzen hinterlassen.

Die Gewinne gingen zuletzt deutlich zurück, woraufhin das Management ein umfassendes Sparprogramm angekündigt hat.
Der Abstieg aus dem DAX gilt daher nicht nur als Signal für die Schwäche des Unternehmens selbst, sondern auch als Spiegelbild der angespannten Situation in der gesamten deutschen Automobilbranche.
Der Anteil der Autobauer am Leitindex ist in den vergangenen zehn Jahren spürbar geschrumpft – ein Hinweis auf den zunehmenden Druck durch globale Konkurrenz und strukturelle Veränderungen.
Sartorius teilt das gleiche Schicksal
Auch der Laborausrüster Sartorius muss seinen Platz im DAX räumen.
Das Unternehmen war im Zuge der Erweiterung des Leitindex von 30 auf 40 Werte im Jahr 2021 aufgenommen worden.
Seither konnte es jedoch die hohen Erwartungen nicht dauerhaft erfüllen, sodass nun der Abstieg in den MDAX erfolgt.
Neue Aufsteiger im Blickpunkt – Porsche AG fliegt aus dem DAX
Für GEA und Scout24 bedeutet der Wechsel in den DAX einen bedeutenden Schritt. Beide Unternehmen profitierten in den vergangenen Jahren von stabilen Geschäftsmodellen und soliden Kursentwicklungen.
Ihre Aufnahme könnte die Wahrnehmung bei internationalen Investoren stärken, da Fonds, die den DAX abbilden, gezwungen sind, die neuen Titel in ihre Portfolios aufzunehmen.
Auch in den Nebenindizes kommt es zu Veränderungen: Die Optikerkette Fielmann steigt in den MDAX auf und ersetzt den Wirkstoffforscher Evotec. Im SDAX gibt es ebenfalls Bewegung:
Das Telekomunternehmen 1&1 ersetzt SGL Carbon und zieht parallel auch in den TecDAX ein, wo es den Platz des Biosimilar-Spezialisten Formycon übernimmt.
Auswirkungen für Anleger – Porsche AG fliegt aus dem DAX
Indexveränderungen sind nicht nur symbolische Ereignisse, sondern haben reale Konsequenzen für den Aktienmarkt. Fonds, die die Indizes passiv nachbilden, müssen ihre Portfolios anpassen. Das führt in der Regel zu deutlichen Umschichtungen und kann kurzfristige Kursschwankungen nach sich ziehen.
Für Porsche bedeutet der Abstieg damit nicht nur einen Imageverlust, sondern auch ein mögliches Abrutschen in der Aufmerksamkeit internationaler Investoren.
Während die Porsche Automobil Holding SE, die größte Anteilseignerin von Volkswagen, weiterhin im DAX vertreten bleibt, muss die Porsche AG nun aus der zweiten Reihe heraus um neues Vertrauen kämpfen.
Porsche AG fliegt aus dem DAX – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
Porsche AG fliegt aus dem DAX Foto: medvedsky_kz/ adobe.com




























