Neuer Hoffnungsschimmer im Nahost-Konflikt: Hamas signalisiert Kompromissbereitschaft – Trump fordert sofortigen Angriffsstopp
Von der Konfrontation zur möglichen Wende
Hamas signalisiert Kompromiss – Nach nahezu zwei Jahren verheerender Kämpfe im Nahen Osten deutet sich erstmals seit Langem ein substanzieller Hoffnungsschimmer auf eine mögliche Waffenruhe an. Die militant-islamistische Hamas hat überraschend erklärt, wesentlichen Teilen eines Friedensplans von US-Präsident Donald Trump zuzustimmen. Besonders brisant: Die Organisation zeigt sich bereit, sämtliche Geiseln freizulassen – darunter auch die sterblichen Überreste verstorbener Entführungsopfer. Trumps sofortige Reaktion: Israel müsse umgehend alle militärischen Angriffe stoppen, um die sichere Freilassung zu gewährleisten.
Während die israelische Regierung erste Schritte zur Umsetzung des Plans signalisiert, bleibt sie in einem zentralen Punkt vage – sie reagiert nicht direkt auf Trumps Forderung nach einem sofortigen Angriffsstopp. Das politische Tauziehen, die innenpolitischen Zwänge in Israel und die diplomatischen Bemühungen weltweit stehen nun im Spannungsfeld zwischen Eskalation und einer möglichen historischen Wende.
Trumps Friedensplan als Zündfunke – Hamas signalisiert Kompromiss
Am Montag hatte der US-Präsident einen 20-Punkte-Plan vorgestellt, der neben der bedingungslosen Freilassung aller Geiseln auch den Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen sowie die Entwaffnung der Hamas beinhaltet. Eine der zentralen Forderungen: Israel soll 250 palästinensische Gefangene freilassen, darunter auch Personen mit lebenslangen Haftstrafen. Im Gegenzug müsste sich die Hamas dauerhaft entmachten und ihre Waffen abgeben – ein Punkt, zu dem sich die Organisation bisher nicht klar geäußert hat.
Stattdessen erklärte ein Hamas-Vertreter, man sei offen für Gespräche über die Details. Die Formulierungen des US-Plans bezeichnete er als „vage“ und „mehrdeutig“. Dennoch sei man gewillt, auf die Grundlage des US-Vorschlags einzugehen – ein Schritt, den Beobachter als beachtlichen Kurswechsel einordnen.
Trump erhöht den Druck – Hamas signalisiert Kompromiss
Bereits am Freitag hatte Trump der Hamas ein Ultimatum gestellt: Entweder Zustimmung zum Plan bis Sonntag – oder es werde „die Hölle“ losbrechen. Nach Ablauf dieser Frist folgte die Erklärung der Hamas – offensichtlich ein Versuch, einer erneuten Eskalation zuvorzukommen.
Der US-Präsident ließ daraufhin über seinen Kanal Truth Social verlauten, dass die Hamas offenbar zu einem „dauerhaften Frieden“ bereit sei. Gleichzeitig forderte er Israel auf, „sofort“ sämtliche Angriffe auf den Gazastreifen einzustellen, um die sichere und rasche Freilassung der Geiseln zu ermöglichen. Er verwies auf bereits laufende Gespräche zur Ausarbeitung der Einzelheiten.
Internationale Reaktionen: Hoffnung auf einen Wendepunkt
Die Erklärung der Hamas löste weltweit vorsichtige Erleichterung aus. Bundeskanzler Friedrich Merz sprach davon, dass Frieden in Gaza und die Befreiung der Geiseln nun „in greifbare Nähe gerückt“ seien.
Nach fast zwei Jahren Krieg sei dies die „beste Chance auf Frieden“. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nannte die Entwicklung „einen bedeutsamen Schritt“, während der britische Premier Keir Starmer von einem „historischen Moment“ sprach.
Auch aus der arabischen Welt kamen positive Signale. Katar, das seit Langem als Vermittler im Hintergrund agiert, begrüßte ausdrücklich die Erklärung der Hamas. Ägypten nannte die Entwicklung einen „wichtigen Durchbruch“. UN-Generalsekretär António Guterres appellierte an alle Beteiligten, diese Gelegenheit unbedingt zu nutzen.
Israels zögerliche Reaktion: Zwischen Kooperation und Stillschweigen
Während weltweit diplomatische Euphorie aufkommt, hält sich Israel mit konkreten Aussagen zurück. In einer überraschend am jüdischen Sabbat veröffentlichten Mitteilung erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lediglich, dass man die sofortige Umsetzung der ersten Phase von Trumps Plan vorbereite – konkret: die Freilassung aller Geiseln.

Dass sich Israels Regierung überhaupt während des Sabbats äußerte, wird als Hinweis auf die Dringlichkeit der Lage gewertet. Dennoch blieb sie eine klare Antwort auf Trumps zentrale Forderung – den sofortigen Stopp der Angriffe – schuldig.
Die israelische Armee bestätigte ebenfalls, dass Vorbereitungen für die Umsetzung der ersten Phase angelaufen seien, nannte jedoch keine Details. In israelischen Medien war zuvor spekuliert worden, die Offensive auf die Stadt Gaza sei bereits gestoppt worden. Die Armee betonte, dass die Sicherheit der eigenen Soldaten weiterhin oberste Priorität habe.
Koalitionszwänge in Jerusalem: Ein brüchiges Gefüge
Ein zentrales Dilemma für Netanjahu ist seine eigene Regierung. Der Premierminister steht an der Spitze einer Koalition mit mehreren rechtsextremen Partnern, die sich bislang vehement gegen ein Ende des Krieges ausgesprochen haben. Einige drohen sogar offen mit dem Bruch der Koalition, sollte Netanjahu einem Friedensabkommen zustimmen.
Der wachsende internationale Druck und die öffentliche Positionierung Trumps setzen Netanjahu dennoch zunehmend unter Zugzwang. Ein Bruch mit den Koalitionspartnern könnte seine politische Zukunft gefährden – doch ein Ignorieren der US-Forderung würde das Verhältnis zu Israels wichtigstem Verbündeten belasten.
Die Zivilgesellschaft fordert Bewegung – Hamas signalisiert Kompromiss
Während die Politik noch taktiert, wird der Druck aus der israelischen Gesellschaft lauter. Angehörige der verbliebenen Geiseln fordern Netanjahu auf, „unverzüglich“ Gespräche über die Einzelheiten des Friedensplans aufzunehmen. Auch die Opposition meldet sich zu Wort: Oppositionsführer Jair Lapid forderte die Regierung auf, sich an den von den USA geführten Verhandlungen zu beteiligen.
In den Straßen Israels mehren sich erneut Proteste. Viele Menschen sehen im Plan die erste reale Chance seit Langem, das Leid beider Seiten zu beenden – und wollen, dass ihre Regierung den Moment nutzt.
Die humanitäre Bilanz: Ein Krieg mit verheerenden Folgen
Der Gaza-Krieg begann mit dem brutalen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem über 1.200 Menschen in Israel getötet und 251 als Geiseln verschleppt wurden. Nach aktuellen Angaben der israelischen Armee befinden sich noch 47 Geiseln in der Gewalt der Hamas – mindestens 25 von ihnen sollen bereits tot sein.
Israels Reaktion auf den Angriff war ein massiver militärischer Gegenschlag im Gazastreifen. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, kamen seitdem über 66.200 Menschen ums Leben – darunter eine große Zahl an Zivilisten. Die humanitäre Lage im Gazastreifen gilt als katastrophal: zerstörte Infrastruktur, kein Zugang zu sauberem Wasser, überfüllte Krankenhäuser und kaum funktionierende Versorgungssysteme.
Hamas signalisiert Kompromiss – Wie realistisch ist die Umsetzung?
Trotz der internationalen Hoffnung bleibt die Umsetzung von Trumps Friedensplan ein hochkomplexes Unterfangen. Die Entwaffnung der Hamas gilt als nahezu unmöglich ohne interne Brüche innerhalb der Organisation. Gleichzeitig wird Israel kaum bereit sein, einer dauerhaften Waffenruhe zuzustimmen, ohne Garantien für die eigene Sicherheit.
Auch die Freilassung der palästinensischen Gefangenen ist innenpolitisch hoch umstritten. Viele von ihnen wurden wegen tödlicher Anschläge verurteilt. Eine Freilassung würde in Israel heftige Proteste hervorrufen – und könnte Netanjahu innenpolitisch noch weiter destabilisieren.
Eine Chance auf Frieden – oder nur eine Atempause?
Ob der jetzige Moment tatsächlich eine historische Wende markiert, bleibt ungewiss. Doch erstmals seit Langem scheinen sich Hamas, Israel und die internationale Gemeinschaft auf einer gemeinsamen Gesprächsgrundlage zu bewegen – wenn auch unter Vorbehalt.
Es ist ein Moment der fragilen Hoffnung. Die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, ob dieser Hoffnung Taten folgen – oder ob der Friedensplan im Dickicht politischer Eigeninteressen, ideologischer Verhärtung und misstrauischer Skepsis versandet.
Ein zaghafter Hoffnungsschimmer in einer Landschaft aus Trümmern
Inmitten des Trümmerfelds, das der Gaza-Krieg hinterlassen hat, leuchtet nun ein Lichtstrahl der Hoffnung. Die Erklärung der Hamas, der Plan des US-Präsidenten und die vorsichtige Bewegung auf israelischer Seite eröffnen zumindest die Möglichkeit, aus der endlosen Spirale von Gewalt und Gegengewalt auszubrechen.
Doch der Weg zum Frieden bleibt steinig. Die politischen Verhältnisse in Israel, die strukturelle Unversöhnlichkeit der Hamas und das tiefsitzende Misstrauen auf beiden Seiten sind Hindernisse, die nicht in Tagen oder Wochen überwunden werden können.
Trotzdem: Wenn es gelingt, auch nur einen Teil der Geiseln lebend zurückzubringen – und wenn der Waffenstillstand erste Schritte zur Deeskalation ermöglicht –, könnte dies der Anfang eines neuen Kapitels sein. Ein Kapitel, das nicht mit Bomben beginnt, sondern mit einem zarten Versuch, den Dialog wiederzubeleben.
Hamas signalisiert Kompromiss – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.