Deutsche Chemieindustrie in schwierigem Fahrwasser – Erholung frühestens 2025 erwartet
Auftragsmangel in der Chemieindustrie – Die deutsche Chemieindustrie blickt mit Sorge auf das Jahr 2024.
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) äußert sich pessimistisch über die kurzfristigen Aussichten der Branche.
Markus Steilemann, Präsident des VCI, beschreibt die aktuelle Lage als „tiefes, langes Tal“, wobei ungewiss ist, wie lange diese Phase andauern wird.
Laut einer Umfrage unter 350 Mitgliedsunternehmen des VCI rechnet fast die Hälfte der Unternehmen erst für 2025 mit einer Besserung der Lage.
Ein Drittel der Befragten hofft auf eine Erholung im zweiten Halbjahr 2024.
Für das Jahr 2024 selbst wird kein Anstieg der Chemieproduktion erwartet, und es wird prognostiziert, dass der Branchenumsatz um etwa drei Prozent sinken könnte.
Umsatzrückgang von 12 Prozent
Die deutsche Chemie- und Pharmabranche, als drittgrößte Industriebranche des Landes, hatte aufgrund des Anstiegs der Energiepreise durch den Ukraine-Krieg und der schwachen Konjunktur ein herausforderndes Jahr.
Dies resultierte in einem Umsatzrückgang von zwölf Prozent auf rund 230 Milliarden Euro und einem Produktionsrückgang von acht Prozent.
Fast die Hälfte der Chemieunternehmen verzeichnen Gewinneinbrüche – Auftragsmangel in der Chemieindustrie
Die Branche leidet unter schwacher Nachfrage und hohen Produktionskosten, was zu einer Kapazitätsauslastung von etwa 77 Prozent führt – unterhalb der wirtschaftlich notwendigen Grundauslastung von 82 Prozent.
Gewinnwarnungen von großen Unternehmen wie BASF, Lanxess und Evonik unterstreichen die schwierige Lage. Knapp 40 Prozent der Unternehmen verzeichnen Gewinneinbrüche, und 15 Prozent schreiben rote Zahlen.
Steilemann warnt, dass bei anhaltend schwierigen Bedingungen weitere Anlagenstilllegungen zu erwarten sind.
Die Situation zeigt die Notwendigkeit, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken und den Herausforderungen entgegenzuwirken.
Auftragsmangel in der Chemieindustrie – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.