Bundeskriminalamt verzeichnet alarmierenden Anstieg von Straftaten gegen Politiker und Mandatsträger
Angriffe gegen Politiker – In Deutschland verzeichnet das Bundeskriminalamt (BKA) einen alarmierenden Anstieg der Straftaten gegen Politiker und Mandatsträger.
Laut BKA-Chef Holger Münch gab es im Jahr 2023 rund 5.400 Angriffe auf Amts- und Mandatsträger, was einen Anstieg von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Über einen Zeitraum von fünf Jahren hat sich die Zahl dieser Straftaten sogar verdreifacht.
Die Mehrheit dieser Straftaten besteht nicht aus Gewaltdelikten, sondern umfasst eine zunehmende Zahl von Beleidigungen, Bedrohungen und Gewaltakten.
Diese Angriffe sind oft Ausdruck von Unzufriedenheit mit der Politik und den staatlichen Einrichtungen und treten besonders verstärkt vor Wahlen auf.
Holger Münch betont, dass diese Entwicklung äußerst besorgniserregend ist und das Vertrauen in die demokratischen Institutionen untergräbt.
Einige Amts- und Mandatsträger wollen ihre Tätigkeit wegen Anfeindungen aufgeben
Die anhaltenden Anfeindungen und Bedrohungen haben erhebliche Auswirkungen auf die betroffenen Politiker und Mandatsträger.
Laut einer Umfrage überlegen 10 Prozent der Amts- und Mandatsträger, ihre politische Tätigkeit aufgrund der Anfeindungen aufzugeben, und weitere 10 Prozent erwägen, bei kommenden Wahlen nicht mehr zu kandidieren.
Diese Entwicklungen könnten langfristig die politische Landschaft und die demokratische Beteiligung beeinträchtigen.
Die Angriffe betreffen Politiker verschiedener Parteien sowie deren Helfer.
Zu den Betroffenen gehören unter anderem der AfD-Abgeordnete Mario Kumpf, die Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey, die Grünen-Politiker Kai Gehring und Rolf Fliß.
Ein besonders brutaler Vorfall ereignete sich gegen den SPD-Spitzenkandidaten Matthias Ecke, der schwer verletzt wurde, als er Wahlplakate anbrachte. Diese Beispiele verdeutlichen die breite Betroffenheit und die zunehmende Brutalität der Angriffe.
BKA warnt vor Eskalation der Gewalt – Angriffe gegen Politiker
BKA-Chef Münch warnt eindringlich vor einer möglichen Eskalation der Gewalt bis hin zu Morddelikten, wie sie bereits 2019 beim Mord an Walter Lübcke geschehen sind.
Walter Lübcke, ein Regierungspräsident in Kassel, wurde aus rechtsextremen Motiven erschossen.
Der Mörder wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Münch betont, dass solche Extremfälle verdeutlichen, wie weit die Gewaltspirale reichen kann und wie wichtig es ist, frühzeitig und konsequent gegen solche Entwicklungen vorzugehen.
Bundeskriminalamt (BKA) Hintergrund – Angriffe gegen Politiker
Das Bundeskriminalamt (BKA) in Deutschland ist die zentrale Sicherheitsbehörde des Bundes im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung. Es wurde 1951 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Wiesbaden. Das BKA ist für die Unterstützung der Bundes- und Landespolizeien zuständig, insbesondere bei der Bekämpfung von schwerer und organisierter Kriminalität, Terrorismus und Cyberkriminalität.
Es fungiert als zentrale nationale und internationale Schnittstelle im polizeilichen Informationsaustausch.
Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit des BKA ist die wissenschaftliche Forschung in der Kriminalistik, um neue Ermittlungsmethoden und Technologien zu entwickeln. Darüber hinaus koordiniert das BKA den Zeugenschutz und ist in der Terrorismusabwehr aktiv eingebunden.
Mit seiner umfassenden Expertise und modernen Technik trägt das BKA maßgeblich zur Sicherheit und Ordnung in Deutschland bei.
Es genießt sowohl national als auch international hohe Anerkennung für seine Arbeit und Kooperationsbereitschaft.
Angriffe gegen Politiker – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.