Immer mehr Schüler mit Migrationshintergrund in NRW
Neue Statistik zeigt deutlichen Anstieg in den vergangenen Jahren
Migrationshintergrund bei Schülern – Die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte in Nordrhein-Westfalen wächst seit Jahren kontinuierlich.
Laut einer aktuellen Auswertung des Statistischen Landesamtes hat inzwischen fast jeder zweite Schüler im bevölkerungsreichsten Bundesland ausländische Wurzeln.
Deutlicher Anstieg innerhalb von fünf Jahren
Im Schuljahr 2018/19 lag der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund noch bei knapp 37 Prozent.
Im Schuljahr 2023/24 stieg er auf 43 Prozent. Damit haben mehr als eine Million der insgesamt rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler in NRW eine Zuwanderungsgeschichte.
Besonders stark fällt der Anteil in den Grundschulen aus: Dort sind es etwa 31 Prozent.
Spitzenreiter: Wuppertal, Duisburg und Gelsenkirchen
In drei Städten zeigt sich die Entwicklung besonders deutlich.
Wuppertal, Duisburg und Gelsenkirchen verzeichnen jeweils fast 60 Prozent Schüler mit Migrationshintergrund – ein Wert, der mehr als doppelt so hoch liegt wie in einigen ländlichen Regionen des Landes.
Große Unterschiede zwischen Stadt und Land
Während die Ruhrgebietsstädte an der Spitze liegen, fallen die Quoten in westfälischen Kreisen deutlich geringer aus. Coesfeld, Borken und Euskirchen verzeichnen mit 22,8 bis 26,8 Prozent die niedrigsten Werte.
Die Statistik macht damit sichtbar, wie stark die Verteilung regional variiert: In Ballungsräumen mit traditionell hoher Zuwanderung überwiegen die Anteile, während ländliche Gegenden vergleichsweise geringe Quoten aufweisen.
Wer gilt als Schüler mit Migrationshintergrund?
Das Statistische Landesamt definiert Zuwanderungsgeschichte weit gefasst.
Dazu zählen sowohl Schülerinnen und Schüler, die selbst nach Deutschland eingewandert sind, als auch Kinder, deren Eltern im Ausland geboren wurden oder deren Familiensprache nicht Deutsch ist. Die Staatsangehörigkeit spielt bei der Zuordnung keine Rolle.
Vergleich mit anderen Bundesländern – Migrationshintergrund bei Schülern
Auch in anderen Regionen Deutschlands sind die Zahlen hoch. In Hessen etwa liegt an mehr als der Hälfte der öffentlichen Schulen der Migrationsanteil über 35 Prozent, in Frankfurt sogar an 175 Einrichtungen.
Dort gibt es einzelne Brennpunktschulen, an denen bis zu 87 Prozent der Kinder aus Zuwandererfamilien stammen.
Bundesweite Entwicklung

Laut der jüngsten Pisa-Studie hat mittlerweile mehr als ein Viertel aller Schülerinnen und Schüler in Deutschland einen Migrationshintergrund – doppelt so viele wie 2012. Besonders auffällig ist die Entwicklung an Grundschulen:
Hier stieg der Anteil innerhalb von zehn Jahren von 19 auf 38 Prozent.
Herausforderungen für das Bildungssystem – Migrationshintergrund bei Schülern
Experten warnen, dass bei einem Migrationsanteil von über 40 Prozent das Leistungsniveau an Schulen ins Wanken geraten könne. Besonders die Ergebnisse in Lesekompetenz und Mathematik zeigen Unterschiede:
Kinder mit Zuwanderungsgeschichte schneiden im Schnitt schlechter ab. Die Sprachförderung gilt daher als entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Integration.
Politische Debatte um Integration und Förderung
Die steigenden Zahlen haben längst eine bildungspolitische Debatte ausgelöst. Diskutiert werden verpflichtende Deutschkurse schon vor dem Schuleintritt, verstärkte Sprachförderprogramme sowie Unterrichtseinheiten, die neben Sprache auch Werte und kulturelle Grundlagen vermitteln.
In Großstädten mit Quoten von über 90 Prozent an einzelnen Schulen gilt die Herausforderung als besonders groß.
Trend zeigt nach oben – Migrationshintergrund bei Schülern
Die Entwicklung der letzten Jahre macht deutlich: Die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund wird in NRW und bundesweit weiter zunehmen.
Ob das Bildungssystem die Integration erfolgreich gestalten kann, hängt wesentlich davon ab, wie konsequent Sprachförderung, Lehrerausbildung und Unterstützungskonzepte in den kommenden Jahren umgesetzt werden.
Migrationshintergrund bei Schülern – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
Foto Ievgen Skrypko/ adobe.com




























