China Handelskrieg um seltene Erden – China droht den USA nach neuen Zöllen mit Vergeltung
Ein neuer Konflikt zwischen den Supermächten
China Handelskrieg – Der Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China droht erneut zu eskalieren. Nachdem US-Präsident Donald Trump am Freitag überraschend zusätzliche Zölle in Höhe von 100 Prozent auf chinesische Produkte angekündigt hat, reagierte Peking empört. Das chinesische Handelsministerium sprach von einer „klassischen Doppelmoral“ der Vereinigten Staaten und kündigte Gegenmaßnahmen an. Zwar betonte China, keinen Handelskrieg anzustreben, stellte aber ebenso klar, dass es vor einer wirtschaftlichen Auseinandersetzung keine Angst habe.
Im Zentrum der Auseinandersetzung steht diesmal nicht nur der Handel mit Konsumgütern oder Technologieprodukten, sondern ein Bereich von strategischer Bedeutung: die sogenannten seltenen Erden. Diese Rohstoffe gelten als Schlüsselressourcen für moderne Industrien – von Elektromobilität über Rüstung bis hin zur Hightech-Produktion.
Die Hintergründe: Trumps Eskalationskurs
Seit seinem Amtsantritt verfolgt Donald Trump eine protektionistische Handelspolitik, die auf das Motto „America First“ hinausläuft. Der Präsident wirft China seit Jahren unfaire Handelspraktiken, Technologiediebstahl und Währungsmanipulation vor. Seine nun angekündigten Strafzölle sollen über bereits bestehende Einfuhrbeschränkungen hinausgehen und spätestens am 1. November in Kraft treten.
Neben den neuen Zöllen drohte Trump mit Exportbeschränkungen für sogenannte „kritische Software“ und stellte sogar ein geplantes Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping infrage. Diese Maßnahmen, so Trumps Argumentation, seien notwendig, um die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten zu schützen.
Damit verschärft Washington einen Konflikt, der sich seit Monaten um den Zugang zu wichtigen Ressourcen und Technologien zuspitzt. Die neuen Zölle treffen ein Handelsvolumen, das ohnehin schon durch frühere Abgaben in Höhe von 30 Prozent belastet ist. China erhebt im Gegenzug Zölle von rund zehn Prozent auf US-Waren – ein Gleichgewicht, das nun zu kippen droht.
Chinas Reaktion: Zwischen Härte und Diplomatie
Peking reagierte scharf, aber kalkuliert. In einer ausführlichen Stellungnahme warf das Handelsministerium den USA vor, das Prinzip der nationalen Sicherheit zu missbrauchen und Exportkontrollen zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen zu instrumentalisieren.
China beklagt, Washington würde regelmäßig „diskriminierende Maßnahmen“ anwenden, etwa im Bereich von Halbleitern und Computerchips, und mit einseitigen Entscheidungen globale Lieferketten destabilisieren.

Die Regierung in Peking forderte die USA auf, ihr „falsches Vorgehen“ zu korrigieren und auf den Weg des Dialogs zurückzukehren. Zugleich betonte sie, China werde „entschlossene Maßnahmen“ ergreifen, um seine legitimen Rechte und Interessen zu schützen, sollte Washington an seinem Kurs festhalten.
Hinter dieser diplomatisch formulierten Warnung steckt eine klare Botschaft: China will Stärke demonstrieren, ohne die Tür für Verhandlungen endgültig zuzuschlagen.
Seltene Erden als geopolitische Waffe – China Handelskrieg
Im Mittelpunkt des Konflikts steht der Rohstoffmarkt der seltenen Erden. Diese Elemente – darunter Neodym, Dysprosium, Terbium oder Yttrium – sind unentbehrlich für zahlreiche Hochtechnologien. Sie stecken in Windturbinen, Elektromotoren, Smartphones, Lasern, Batterien und Präzisionswaffen.
China ist mit Abstand der größte Produzent dieser Materialien und kontrolliert rund 70 bis 80 Prozent der weltweiten Förderung sowie einen noch größeren Anteil der Weiterverarbeitung. Damit verfügt das Land über einen geopolitischen Hebel, der den USA Sorge bereitet.
Das chinesische Handelsministerium hatte erst einen Tag vor Trumps Ankündigung erklärt, den Export von Technologien im Zusammenhang mit seltenen Erden künftig strenger zu kontrollieren. Zwar handle es sich nicht um ein Exportverbot, aber um eine Regulierung, die dem Schutz der nationalen Interessen und der globalen Stabilität diene.
Laut Ministerium sollen nur Exportanträge genehmigt werden, die den Vorschriften entsprechen und „zivilen Zwecken“ dienen. Diese Formulierung lässt Spielraum für politische Einflussnahme – etwa, um Lieferungen an Unternehmen zu verzögern, die als strategisch problematisch gelten.
Die Legitimation Pekings – China Handelskrieg
China verteidigt seine Exportkontrollen als legitim und notwendig. Sie seien nicht als wirtschaftliche Waffe gegen die USA gedacht, sondern dienten internationalen Verpflichtungen zur Nichtverbreitung sensibler Technologien.
Das Handelsministerium betonte, das Land sei sich der militärischen und strategischen Bedeutung dieser Rohstoffe bewusst. Durch die Kontrollen wolle man den Weltfrieden und die regionale Stabilität sichern. Diese Argumentation trifft allerdings auf Skepsis im Westen, wo die Maßnahme als politisches Druckmittel interpretiert wird.
Während China die Kontrolle über den Export verschärft, arbeitet es zugleich daran, die eigene Hightech-Produktion weiter zu stärken – unter anderem durch staatlich geförderte Forschung und Investitionen in Recyclingverfahren für seltene Erden.
Eine gefährliche Spirale
Die jüngsten Schritte beider Seiten verstärken die ohnehin fragile Situation auf den globalen Märkten. Bereits jetzt leiden zahlreiche Branchen unter Versorgungsengpässen, steigenden Preisen und Unsicherheit über zukünftige Handelsbedingungen.
Sollten die USA tatsächlich Importzölle von 100 Prozent verhängen, könnte dies nicht nur chinesische Produzenten treffen, sondern auch amerikanische Unternehmen, die auf Vorprodukte aus China angewiesen sind.
Experten warnen vor einem Teufelskreis der Vergeltung: Jede Maßnahme einer Seite provoziert Gegenmaßnahmen der anderen, wodurch sich Spannungen immer weiter aufschaukeln. Das Risiko einer weltweiten Rezession im Technologiebereich sei nicht auszuschließen, so Analysten.
Globale Lieferketten unter Druck – China Handelskrieg
Der Streit um seltene Erden verdeutlicht die Abhängigkeit westlicher Industrieländer von China. Viele Unternehmen in den USA, Europa und Japan beziehen ihre Rohstoffe oder Vorprodukte direkt oder indirekt aus chinesischen Quellen.
Zwar gibt es auch Vorkommen in anderen Ländern wie Brasilien, Indien und Australien. Doch deren Erschließung ist zeit- und kostenintensiv. Der Aufbau alternativer Lieferketten kann Jahre dauern und erfordert hohe Investitionen in Umwelttechnologien und Infrastruktur.
Zudem sind seltene Erden in der Gewinnung problematisch: Sie kommen meist nur in geringer Konzentration in Mineralien vor, was aufwendige chemische Trennverfahren notwendig macht. Der Abbau führt häufig zu erheblichen Umweltschäden – ein Faktor, den viele westliche Staaten scheuen.
So hat China nicht nur geologisch, sondern auch industriell die Nase vorn: Das Land verfügt über ein nahezu geschlossenes System von Förderung, Aufbereitung und Weiterverarbeitung. Diese vertikale Integration macht es schwer, kurzfristig Alternativen zu schaffen.
Der geopolitische Kontext – China Handelskrieg
Der Konflikt um seltene Erden ist mehr als ein Handelsstreit – er ist Ausdruck eines globalen Machtkampfs zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.
Während die USA versuchen, ihre wirtschaftliche Vormachtstellung und technologische Führungsrolle zu behaupten, nutzt China seine Ressourcen, um Einfluss und Unabhängigkeit auszubauen. Beide Seiten verfolgen strategische Interessen, die weit über ökonomische Fragen hinausgehen.
Für Peking steht dabei nicht nur der Schutz nationaler Industrien im Vordergrund, sondern auch das Ziel, die USA in Schlüsselbereichen – etwa bei grüner Technologie oder Militärinnovation – unter Druck zu setzen.
Für Washington wiederum ist der Kampf gegen Chinas Dominanz ein zentrales Element der eigenen Sicherheitsstrategie. Die USA befürchten, durch die Kontrolle über kritische Rohstoffe in eine gefährliche Abhängigkeit zu geraten, die langfristig militärische und wirtschaftliche Risiken birgt.
Europa zwischen den Fronten – China Handelskrieg
Auch Europa beobachtet die Entwicklung mit Sorge. Die Europäische Union ist stark von Importen aus China abhängig, insbesondere im Bereich Elektromobilität, Batterien und erneuerbare Energien.
Ein Handelskrieg zwischen den USA und China hätte unmittelbare Auswirkungen auf europäische Märkte: höhere Preise, Lieferengpässe und die Gefahr, dass globale Investitionen in alternative Quellen stagnieren.
Brüssel bemüht sich daher, eine eigene Rohstoffstrategie zu entwickeln. Ziel ist es, neue Abbauprojekte – etwa in Skandinavien oder Spanien – zu fördern und Recyclingprozesse zu verbessern. Doch bis Europa nennenswerte Mengen selbst fördern kann, werden Jahre vergehen.
Wirtschaftliche Folgen und politische Symbolik – China Handelskrieg
Die angekündigten US-Zölle und Chinas Gegenreaktion sind nicht nur wirtschaftliche Maßnahmen, sondern auch politische Symbole. Beide Regierungen sprechen ihre jeweiligen Bevölkerungen an – Trump mit dem Versprechen, amerikanische Arbeitsplätze zu schützen, Peking mit dem Signal, sich nicht erpressen zu lassen.
Kurzfristig könnten die Märkte heftig reagieren: steigende Preise für Hightech-Produkte, Unsicherheit an den Börsen und ein Rückgang internationaler Investitionen. Langfristig aber droht eine noch größere Folge – die Zersplitterung der Weltwirtschaft in rivalisierende Handelsblöcke.
Eine fragile Balance – China Handelskrieg
China und die USA stehen erneut an einem Wendepunkt ihrer wirtschaftlichen Beziehungen. Beide Seiten betonen zwar den Willen zum Dialog, doch die Rhetorik und die Maßnahmen sprechen eine andere Sprache.
Der Streit um seltene Erden ist ein Symptom für eine tieferliegende Konkurrenz – um Technologie, Ressourcen und globale Vorherrschaft. Solange beide Supermächte ihre Machtpolitik über wirtschaftliche Kooperation stellen, bleibt die Gefahr eines dauerhaften Handelskriegs bestehen.
Am Ende könnte niemand als Gewinner hervorgehen: Die Weltwirtschaft würde Schaden nehmen, Lieferketten würden zerreißen, und das Vertrauen in stabile Handelsbeziehungen könnte langfristig verloren gehen.
Was als Zollstreit begann, hat sich längst zu einem geopolitischen Kräftemessen entwickelt – mit Folgen, die weit über Washington und Peking hinausreichen.
China Handelskrieg – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.