Gazprom will weniger Gas über ukrainisches Staatsgebiet senden
Gazprom will Liefermengen verringern – Der russische Energiekonzern Gazprom lässt über Pressemeldungen in den letzten Monaten kaum positive Nachrichten übermitteln.
In dieser Woche wurde bekannt, dass sich das Unternehmen dazu entschieden hat, die Gaslieferungen, die über die Ukraine erfolgen, erneut zu verringern.
Konkret betroffen davon ist die Republik Moldau, die im deutschen Sprachgebrauch auch unter dem Namen Moldawien bekannt ist.
Das Land liegt zwischen der Ukraine und Rumänien und weist eine Einwohnerzahl von 2,57 Millionen Menschen auf.
Die Begründung für die angedrohte Drosselung der Liefermengen lautet auf einen vermuteten Gasdiebstahl durch die Ukraine.
Laut Auffassung von Gazprom soll in Ländern wie Moldau deutlich wenige Erdgas ankommen als in Russland auf den Weg durch die Pipelines geschickt wird.
Die Ukraine hält die gemachten Vorwürfe für haltlos
Konkret geht aus den Schätzungen von Gazprom hervor, dass 52,5 Millionen Kubikmeter Erdgas nicht wie vertraglich vereinbart von der Ukraine über die dort verlaufenden Pipelines weitergeleitet wurden.
Wo oder wie der Diebstahl des Gases passiert sein soll, lässt Gazprom dagegen offen.
Weniger schweigsam verhalten sich dagegen die Vertreter der ukrainischen Regierung.
In einer offiziellen Mitteilung machten die Regierungsvertreter aus Kiew darauf aufmerksam, dass die Ukraine den vereinbarten vertraglichen Verpflichtungen auch nach dem Beginn des Krieges im Februar weiterhin in vollem Umfang nachgekommen wären.
Als Zahlen wurden 15,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas genannt, die durch Pipelines auf dem Gebiet der Ukraine in andere Länder weitergeleitet worden wären.
Moldau sieht die Drosselungen als Erpressung an – Gazprom will Liefermengen verringern
Die Regierung in Moldau sieht sich dagegen als politischer Spielball im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Das Land, welches eine Bevölkerung mit hohem Armutsrisiko besitzt, befindet sich bereits durch die Drosselung der Lieferungen im Oktober in einer akuten Energiekrise.
Die Präsidentin des Landes, die ebenfalls zum Beitrittskandidat für die EU ernannt wurde, sieht Gazprom und Russland in der Verantwortung für die geringeren Liefermengen.
Politisch betrachtet sieht sich die Präsidentin als Opfer einer politischen Erpressung, um die Ukraine in ein schlechtes Licht zu rücken.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.