Katholiken reden über ihre Probleme mit ihrer geschlechtlichen Orientierung
Queer in der katholischen Kirche – LGBTIQ ist ein sehr aktuelles gesellschaftliches Thema und steht für lesbisch, schwul (gay), bi, trans, inter und queer.
Damit gemeint sind also geschlechtliche Orientierungen, die von auch heute noch in vielen Teilen der Bevölkerung als „nicht normal“ eingestuft werden.
Und dazu gehört natürlich auch die katholische Kirche.
In einer Dokumentation der ARD kommen zahlreiche Bedienstete zu Wort und reden darüber, mit welchen Akzeptanz-Schwierigkeiten sie in der katholischen Kirche wegen ihrer sexuellen Orientierung konfrontiert werden.
„Wie Gott uns schuf“ heißt der vielversprechende Titel der Doku und die Autoren lassen darin Betroffene zu Wort kommen.
Diese reden darüber, wie es ist und wie sie sich fühlen, wenn sie mit dem Partner oder der Partnerin gemeinsam unterwegs sind, und dabei befürchten, eventuell dem Pastor oder anderen Gemeindemitgliedern zu begegnen.
Denn vielleicht sind diese ja nicht so tolerant gegenüber Homosexualität und reagieren entsprechend abweisend oder sogar aggressiv.
Und tatsächlich wird hierbei auch Diskriminierung im Job angesprochen, denn noch immer dürfen beispielsweise homosexuelle Priester nicht tätig sein.
Solidaritätsbekundung mit Betroffenen als Zielsetzung – Queer in der katholischen Kirche
Das Ziel dieser Initiative ist es, anderen Betroffenen und dabei insbesondere jungen Leuten in der katholischen Kirche Mut zu machen, zu ihrer Orientierung zu stehen.
So haben sich auch circa 20 katholische Verbände und Organisationen mit der Aktion solidarisiert und ihre Unterstützung bekundet.
Umdenken zum Thema Geschlechtervielfalt in der Kirche soll erreicht werden
Ganz wichtig ist den beteiligten Autoren und den Betroffenen, dass sie die katholische Kirche nicht verlassen möchten, sondern in dieser ein Umdenken erreichen wollen. So wurde auch ein Manifest veröffentlicht, das entsprechende Forderungen an die Kirche stellt. Es dürfe nicht mehr hingenommen werden, dass Menschen aus Angst gegenüber Kirchenvertretern ein Schattendasein führen müssen, wenn sie nicht dem von der Kirche normierten Geschlechterbild entsprechen, heißt es in einer Erklärung, die sogar das Präsidium des Zentralkomitees der deutschen Katholiken unterzeichnet hat.
Dazu gehört auch eine Änderung des Arbeitsrechts, das es in der jetzigen Form noch immer nahezu unmöglich macht, als queere Person einen Job in der katholischen Kirche auszuführen – und damit sogar gegen grundrechtlich garantierte Diskriminierungsverbote verstößt.
Inzwischen hat auch der Hamburger Erzbischof Stefan Heße Verständnis für die Aktion gezeigt und den Beteiligten Respekt gezollt. Unterschrieben hat er das Manifest aber bisher nicht.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.