Nur 2 % aller Ungeimpften zeigen sich bei einer Impfpflicht willig zur Impfung
Umfrageergebnis – Die Impfdebatte im Deutschen Bundestag hat die Meinungen aller Lager deutlich hervorgebracht. Was dabei deutlich aus Reden von Karl Lauterbach (SPD) oder Katrin Göring-Eckardt (Die Grünen) hervorgeht, ist die Annahme, dass die mehr als 15 Millionen Ungeimpften in Deutschland sich mit der rechtlichen Anordnung zur Impfung freiwillig zur Impfung entschließen würden. Eine Umfrage des Allensbach-Instituts kommt indessen zu einem anderen Ergebnis.
61 % der befragten Personen, die keinen Impfschutz gegen Covid-19 besitzen, geben an, dass auch die Impfpflicht nicht zu einem Umdenken führen würde. In der Befragung gaben diese Personen an, entweder die Bußgelder akzeptieren zu wollen oder den Rechtsweg beschreiten zu wollen. Nur 2 % gaben an, dass eine Impfpflicht ein Anlass wäre, die drei geplanten Impfungen zu erhalten. 37 % der Befragten zeigten sich zum Zeitpunkt der Umfrage noch unentschlossen.
Die Impfpflicht droht auch juristisch zu einem Debakel zu werden
Eine Impfpflicht zu beschließen, ist die eine Sache. Die Umsetzung ist dagegen von einer Vielzahl von Faktoren abhängig.
Der erste Faktor umfasst die Erfassung aller ungeimpften Menschen, die in Deutschland leben. Ein zentrales Impfregister ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhanden.
Bisher genannte Pläne erfassen das Anschreiben der Bundesbürger anhand der Steueridentifikationsnummern. Das Involvieren des Finanzamtes in die Gesundheitsdaten der Bürger stellt sich auch in Bezug auf den Datenschutz als schwierig heraus. Hinzukommen Einsprüche und Klagewellen, die wie sich am Beispiel Österreich gezeigt hat, die Justiz ebenso wie die Politik vor ein weiteres Dilemma stellen.
Kann die Eigenverantwortung die Impfpflicht ersetzen? – Umfrageergebnis
Im Zuge der Streichung zahlreicher Maßnahmen rücken auch Begriffe wie „Eigenverantwortung“ wieder mehr in den Mittelpunkt der öffentlichen und politischen Diskussion.
Während einige Politiker Ungeimpfte als Geiselnehmer der gesamten Gesellschaft sehen, ist anderen nicht entgangen, dass die Inzidenzen durch die Decke gehen, obwohl nicht geimpfte Personen mittlerweile seit Monaten vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen sind.
Es stellt sich daher die Frage, ob es jemals realistisch war, mit den bislang vorhandenen Impfstoffen und einer 100 % Impfquote ein Ende der Coronakrise in Deutschland herbeizuführen.
Wir sind am Ball für Sie. BerlinMorgen.