Brachte der Meteorit Moleküle zur Erde?
Meteorit – Wie kam das Leben auf die Erde?
Seit einigen Jahrzehnten gibt es die Vermutung, dass der eine oder andere Meteorit mitgespielt hat.
Nun hat das Team um den japanischen Professor Yasuhiro Oba von der Universität in Hokkaido neue Erkenntnisse gewonnen.
Ein entscheidender Einstieg in die Forschung mit den Gesteinsteilen aus dem Weltall war der große Meteorit namens Murchison.
Angekommen 1969 in Australien, wurde er schnell untersucht.
Man stellte fest, dass er organisches Material enthielt.
Vier Jahrzehnte später fand das Helmholtz-Team aus München, ausgestattet mit weit feineren Methoden, Tausende von organischen Molekülen.
Und sogar einige Dutzend Aminosäuren. Die nennt man zu Recht auch Bausteine des Lebens – auf der Erde.
Grundstoffe des Lebens per Meteorit
Doch die neuesten Labor-Möglichkeiten geben heute noch viel mehr her. Japans Forscher entdeckten Pyrimidine im Gestein. Im der Fachzeitschrift „Nature Communication“ berichten sie über diese Substanzen, die man sowohl in DAN- wie auch in RNA-Molekülen findet (Desoxyribonukleinsäure bzw. Ribonukleinsäure).
Beides Grundstoffe des Lebens in den Zellen. Während man früher schon Guanin, Uracil und Adenin nachweisen konnte, war das bei Cystosin und Thymin nun erstmals der Fall.
Dabei stützen die Analysen sich nicht nur auf den Murchison Meteor.
Weitere Gesteine kamen aus Amerika.
Man startete früher schon Simulationen, die über den Ursprung des Sonnensystems informieren sollten.
Die Dichte der angenommenen Lebens-Bausteine war den späteren echten Untersuchungen vergleichbar.
Die Wissenschaftler folgerten, dass die Zusammensetzung der DNA nicht-irdischen Ursprungs sein kann.
Sondern aus den Staubpartikeln des Weltraums entstanden ist. Erst ein Meteorit wie Murchison sorgte nach dieser These für unser irdisches Dasein – mit seinem kosmischen Reisemitbringsel.
Weitere Forschungen
Bestätigt werden könnte die These durch Beobachtungen einiger Forscher vom niederländischen Leiden Observatorium, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Astronomy and Astrophysics“. Sie berichten, dass sich in der Nähe eines Sterns (IRS 48) Substanzen befinden, aus denen sich biologische Moleküle aufbauen können. Eine davon – Dimethylether – verwenden wir Menschen als Treibgas für Dosen.
Oba und sein Team hoffen jetzt auf die Erkenntnisse, die Asteroiden enthüllen, bevor sie Meteorit werden. Ein Raumsonde liefert Bodenmaterial der beiden Exemplare „Ryugu“ und „Bennu“ zur Erde.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.