Förderung von Fachkräften angepeilt
Schulgeldfreiheit bei Gesundheitsberufen – Der Mangel an Fachkräften ist inzwischen legendär.
Der Mangel an Auszubildenden kommt gleich danach, jedenfalls in bestimmten Berufen.
Unter anderem stehen Berufe für die Gesundheit auf der Notstandsliste.
Dem wirkt Rheinland-Pfalz jetzt nach einem Bericht der „Welt“ vom 12. Mai entgegen.
Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung beschloss eine Entlastung für die angehenden Fachkräfte, indem es Schuldgeldfreiheit bei Gesundheitsberufen gewährt.
Es handelt sich um einen Pauschalbetrag von 400 Euro im Monat je Ausbildungsplatz.
Dabei geht es nicht nur um Ergo- und Physiotherapeuten sowie Masseure, sondern auch um die Spezialisten fürs korrekte Sprechen, die Logopäden.
Ferner gehören die Podologen (Fachleute für medizinische Fußpflege) dazu.
Schulgeldfreiheit bei Gesundheitsberufen ist zudem bei
Medizinisch-technischen sowie Pharmazeutisch-technischen Assistenten vorgesehen.
Ausbildung an privaten Schulen
Der Bedarf besteht, weil diese Berufe teilweise an Schulen in privater Trägerschaft ausgebildet werden. 66 Prozent der Auszubildenen gehören zum Krankenhauspersonal. Sie lernen, ohne dafür zu bezahlen. Oft erhalten sie eine Ausbildungsvergütung.
Die restlichen Interessenten wurden bislang zur Kasse gebeten. Doch Krankenhäuser bilden meistens nur so viele an den gesuchten Fachkräften aus, wie sie selbst später einsetzen wollen.
Das rheinland-pfälzische Ministerium stellt deshalb eine Ausbildungsvergütung für alle Lernenden im Gesundheitssektor zur Diskussion.
Der Landeshaushalt von Rheinland-Pfalz sieht 2,2 Millionen Euro für die Schulgeldfreiheit bei Gesundheitsberufen vor, für 2022.
Im nächsten Jahr steigert sich der Betrag auf 4,5 Millionen. Bislang sind diese Beträge aber als vorübergehende Unterstützung geplant.
Langfristig müsste die Bundesregierung ein Konzept im Zusammenhang mit der Schulgeldfreiheit bei Gesundheitsberufen erarbeiten, meint der zuständige Minister. Der Fachkräftemangel könnte durch die finanzielle Entlastung mindestens gemildert werden.
Vorreiter für die Schulgeldfreiheit bei Gesundheitsberufen
In diesem Jahr haben sich 940 Interessenten für die Ausbildung an privaten Schulen in Rheinland-Pfalz angemeldet. Die Schulgeldfreiheit bei Gesundheitsberufen soll für eine spürbare Steigerung sorgen. 10 Prozent sind angepeilt. Andere Länder haben die Maßnahme schon früher beschlossen. Zum Beispiel Nordrhein-Westfalen rückwirkend zum 1. Januar des letzten Jahres, und Niedersachsen ab dem 2. August 2019.
Physiotherapeuten beklagen oft zu wenig Verdienst. Im Öffentlichen Dienst sind sie der Vergütungsgruppe 7 zugeordnet und bekommen, abhängig z. B. von der Betriebszugehörigkeit, zwischen rund 2300 und 3100 Euro monatlich.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.