1882: Erstes Hertie-Kaufhaus wird in Gera eröffnet
Erstes Hertie-Kaufhaus 1882 – Am 1. März 1882 erwachte die beschauliche Stadt Gera aus ihrem Winterschlaf zu einem historisch bedeutsamen Ereignis:
Die Eröffnung des ersten „Garn-, Knopf-, Posamentier-, Weiß- und Wollwarengeschäfts“ durch Oscar Tietz.
Mit der Unterstützung seines Onkels Hermann Tietz und dessen Kapital wurde dieses Geschäft zum Grundstein für eine der bekanntesten Kaufhausketten Deutschlands – Hertie.
Die Gründung: Eine Vision nimmt Gestalt an
Oscar Tietz hatte einen revolutionären Plan:
Ein Kaufhaus, das nicht nur eine kleine Auswahl an Waren führt, sondern eine breite Palette von Produkten unter einem Dach anbietet.
Dies war eine bahnbrechende Idee in einer Zeit, in der der Einzelhandel noch überwiegend aus spezialisierten Fachgeschäften bestand.
Mit großer Sorgfalt und viel Innovationsgeist begann das Geschäft, das sowohl Kleidung, Accessoires, Haushaltsartikel als auch Spielzeug anbot.
Produktvielfalt und Kundenservice: Die Erfolgsstrategie
Das breit gefächerte Angebot und der hervorragende Kundenservice bildeten den Kern des Erfolgs von Hermann Tietz‘ erstem Geschäft.

Die Kunden konnten hier alles finden, was sie für den täglichen Bedarf brauchten, was das Einkaufserlebnis einzigartig machte.
Diese innovative Geschäftsidee sprach sich schnell herum, und das Kaufhaus entwickelte sich rasch zu einem beliebten Einkaufsziel in Gera und Umgebung.
Expansion: Der Aufstieg zum deutschlandweiten Konzern
Dank der positiven Resonanz und der stetig wachsenden Nachfrage blieb das Erfolgskonzept nicht auf Gera beschränkt.
Schon bald expandierte Hertie in andere Städte Deutschlands. Filialen in Weimar, Bamberg, Chemnitz, Hamburg, München und schließlich auch in Berlin wurden eröffnet.
Diese Expansion trug dazu bei, dass Hertie zu einer der bekanntesten und beliebtesten Kaufhausketten Deutschlands wurde.
Die Zeit des Nationalsozialismus: Eine Zwangsenteignung
Die goldenen Zeiten fanden jedoch ein jähes Ende mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus.
Da die Tietz-Familie jüdischer Abstammung war, wurde sie enteignet.
Die Warenhäuser wurden in „Hertie GmbH“ umbenannt und unter staatlicher Kontrolle weitergeführt.
Trotz der schwierigen Umstände überlebte der Name Hertie den Krieg und blieb in der deutschen Nachkriegsgeschichte verankert.
Die Ära Karstadt: Ein neues Kapitel – Erstes Hertie-Kaufhaus 1882
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der schwierigen Nachkriegszeit erlebte Hertie eine Renaissance.
Doch 1993 wurde das Unternehmen von der Kaufhauskette Karstadt übernommen.
Die ikonischen Hertie-Filialen wurden sukzessive integriert oder umfirmiert, doch der Name und die Geschichte blieben unvergessen.
Ein historisches Erbe – Erstes Hertie-Kaufhaus 1882
Das erste Hertie-Kaufhaus in Gera steht nicht nur für den Beginn einer Einzelhandelsrevolution, sondern auch für die wechselhafte deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert.
Vom innovativen Familienunternehmen über die Zwangsenteignung während des Nationalsozialismus bis zur Übernahme durch Karstadt – die Geschichte von Hertie ist reich an Höhen und Tiefen.
Der Geist von Oscar Tietz und seiner visionären Unternehmung lebt jedoch weiter und bleibt ein bedeutender Teil der deutschen Handelsgeschichte.
Erstes Hertie-Kaufhaus 1882 – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.