Gasum-Liefervertrag mit Finnland wird ausgesetzt
Gazprom stoppt Gaslieferungen an Finnland – Nach der Ankündigung des russischen Konzerns Gazprom, die Lieferungen von Erdgas nach Finnland zu stoppen, wurde die Lieferung bereits am Samstag endgültig eingestellt.
Damit hat Russland den geltenden Vertrag mit dem finnischen Energiekonzern Gasum einseitig beendet.
Der offizielle Grund für den begangenen Vertragsbruch ist die Weigerung Finnlands, die erhaltenen Erdgaslieferungen, wie von Russland gefordert, in Rubel zu bezahlen. Russland möchte damit eine Stärkung der Währung erzielen und die Auswirkungen der internationalen Sanktionen auf die russische Bevölkerung verringern.
Wie der Chef von Gasum Mika Wiljanen betonte, sei der finnische Konzern auf diese Situation vorbereitet gewesen und sei somit in der Lage, die Auswirkungen des Lieferstopps so geringfügig wie möglich zu gestalten.
Die finnische Regierung rechnet nicht mit Engpässen in der Versorgung
Zu Anfang des Jahres bezog Finnland etwa zwei Drittel des im Land benötigtes Erdgases von Russland.
Das führte auch in der finnischen Bevölkerung zu der Frage, welche Auswirkungen das Ausbleiben des russischen Gases haben würde.
Wiljanen versichert, dass durch die vorherige Planung keine Engpässe in der Versorgung der Bevölkerung zu erwarten seinen.
Das erforderliche Gas stamme aus anderer Quelle und werde weiterhin über die Balticconnector-Pipeline Finnland erreichen.
Sowohl Industrie als auch Privathaushalte sollen daher auch weiterhin mit einer konstanten Versorgung rechnen können.
Als Hintergrund wird auch der geplante NATO-Beitritt vermutet – Gazprom stoppt Gaslieferungen an Finnland
Einer der Gründe, aus denen Russland kein Gas mehr nach Finnland liefern wird, stellt laut politischen Beobachtern auch der Antrag zum Beitritt in die NATO dar. Russland soll diesen Antrag von Finnland ebenso wie auch Schweden als klare Positionierung gegen Russland aufgefasst haben.
Finnland ist jedoch nicht der einzige Staat, der einen sofortigen Lieferstopp der Gaslieferungen von russischer Seite akzeptieren musste.
Einseitige Kündigungen der Lieferverträge wurden zuvor bereits für Bulgarien als auch Polen ausgesprochen. Vergleichbar mit Finnland haben auch die dortigen Energiekonzerne und Regierungen besonnen reagiert und die Bevölkerungen über die aktuelle Situation aufgeklärt.
In Deutschland wird die Lage weiterhin beobachtet. Ein Lieferstopp wäre jedoch auch hier nicht wirklich als eine große Überraschung einzustufen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.