Walross Freya zieht durch Europa
Ein Walross erkundet die Nordsee – Immer wieder einmal zieht es Meeresbewohner dahin, wo sie gar nicht leben.
Ein Walross gehört ins Polarmeer, und zwar in die nördlichen Gefilde.
Umso erstaunlicher, dass sich eines auf Erkundungsreise durch europäische Gebiete begab.
Die Nordsee hatte es ihm angetan.
Es schaute sich das europäische Gewässer von Wales über Deutschland bis Dänemark an und suchte dann nach neuen Unterkünften.
Die aktuelle Station sind die Strände Norwegens.
Statt sich nach Walross-Art auf einer Scholle niederzulassen, sucht das große Säugetier sich gemütliche Ecken in Fjorden.
Im Oslofjord wurde das Walross vor kurzem fündig. Es ernährt sich von gefiederten Bewohnern wie Enten.
Doch es muss auch ausruhen. Dafür sind ihm flache Boote mit kleinen Motoren am liebsten.
Das Problem: Sie wurden nicht für 600 bis 700 Kilo Lebendgewicht gebaut und zerbrechen.
So hinterlässt das riesige Tier eine Schneise der Verwüstung.
Obwohl die Norweger es liebevoll Freya nach ihrer Liebesgöttin tauften, trachtet ein Meeresbiologe dem Walross jetzt nach dem Leben.
Es wäre zu gefährlich, denn es hätte sich auch schon mal aggressiv einem Menschen genähert.
Ein Walross ist eine geschützte Tierart
Die norwegischen Ämter verweisen jedoch darauf, dass Freya zu den geschützten Tieren gehört.
Und viele Menschen ihr auf den Leib rücken, weil sie das Walross möglichst nahe sehen und fotografieren wollen.
Polizei und Feuerwehr waren schon im Einsatz, damit die menschlichen Strandnutzer dem Walross nicht zu nahe kommen.
Denn Freya entzieht sich bereits der Gesellschaft ihrer eigenen Art und möchte Menschen erst recht auf Abstand halten.
Ein Walross erkundet die Nordsee – Zieht das Walross weiter?
Ein Forscherteam baute der Walross-Dame eine Wasser-Plattform als alternativen Schlafplatz – leicht zu erklimmen, ohne störenden Motor und frei schwimmend. Zudem ist Freya mittlerweile zu tierischer Berühmtheit gelangt.
Wer sie töten will, wird höchstens bei den Besitzern zerlegter Boote Unterstützung finden. Für sie gibt es den Vorschlag, ihre Wasserfahrzeuge umgedreht im Wasser zu parken.
Das macht sie für ein Walross auf der Suche nach einem Sonnenplatz unattraktiv.
Doch vielleicht löst sich das Problem von selbst. Denn bislang hielt es Freya kaum länger als einen Monat auf einem Platz. Und die Nordsee hat noch viel zu bieten.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.