Aufträge aus dem Euroraum sinken um 36 Prozent
Deutsche Maschinenbauer Auftragsrückgang – Die deutschen Maschinenbauer stehen vor schwierigen Zeiten, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) alarmierend verkündet.
Im Mai dieses Jahres sanken die realen Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahresmonat um zehn Prozent.
Obwohl noch ausreichend Aufträge für die kommenden Monate vorhanden sind, spüren immer mehr Unternehmen bereits deutliche Veränderungen.
Laut einer Umfrage des VDMA geben 57 Prozent der Unternehmen an, dass die Zahl ihrer Aufträge in den letzten drei Monaten abgenommen hat.
Im ersten Halbjahr dieses Jahres blieb der Umsatz bei vielen Unternehmen zwar stabil, doch für das zweite Halbjahr erwarten sie einen deutlichen Einbruch sowohl beim Umsatz als auch bei der Produktion.
Besonders besorgniserregend ist der Rückgang der Aufträge aus dem Ausland, der im Mai um 18 Prozent zurückging. Bei den Aufträgen aus dem Euroraum ist sogar ein drastischer Rückgang von 36 Prozent zu verzeichnen. Lediglich die Nachfrage aus dem Inland stieg um 9 Prozent an.
Großanlagengeschäft in Deutschland bremst Auftragsrückgang
Der VDMA betont, dass ohne das Großanlagengeschäft im Inland die Aufträge noch stärker zurückgegangen wären.
Bereits im April waren die Aufträge in der Branche im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20 Prozent gefallen, und auch im März gab es einen Rückgang von 6 Prozent.
Die Maschinenbaubranche hat mit einer Reihe von Belastungsfaktoren zu kämpfen, darunter weltweite Preiserhöhungen, gestiegene Zinsen und der Krieg in der Ukraine.
Ökonomen schließen sich den Besorgnissen des VDMA an und betrachten die aktuellen Zahlen als alarmierend.
Die Maschinenbaubranche gilt als eine der Schlüsselindustrien Deutschlands und spielt eine entscheidende Rolle für die Wirtschaft des Landes.
Die derzeitige Krise in dieser Branche könnte auch negative Auswirkungen auf andere Bereiche der deutschen Industrie haben.
Deutsche Industrie weist schlechteste Geschäftszahlen seit drei Jahren auf – Maschinenbauer Auftragsrückgang
Die schlechten Nachrichten beschränken sich jedoch nicht nur auf den Maschinenbau.
Laut dem Finanzdienstleister S&P Global verzeichnete die deutsche Industrie im Juni die schlechtesten Geschäftszahlen seit drei Jahren.
Der Einkaufsmanagerindex sank um 2,6 auf 40,6 Punkte, basierend auf einer Umfrage unter 430 Unternehmen.
Erst ab 50 Punkten spricht man von einem Wachstum, daher verdeutlicht der aktuelle Indexstand die schwierige Lage, in der sich die deutsche Industrie befindet.
Maschinenbauer Auftragsrückgang – Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Produktion im Produzierenden Gewerbe im Mai im Vergleich zum Vormonat um 0,2% gesunken, nachdem sie im April um 0,3% gestiegen war.
Während die Industrieproduktion im Mai leicht um 0,2% gestiegen ist, wurde sie durch das kräftige Minus von 7,0% im Bereich der Energie gedämpft. Auch im Baugewerbe gab es einen Rückgang um 0,4%, nachdem es im Vormonat zu einem Anstieg gekommen war.
Innerhalb der Industrie gab es im Mai unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Wirtschaftszweigen. Der wichtige Sektor Kfz und Kfz-Teile verzeichnete ein Plus von 4,9%, während der Maschinenbauer Auftragsrückgang von 0,5% verzeichnen musste.
Besonders stark betroffen war die Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen mit einem Rückgang von 13,1%. Insgesamt gab es erneut einen Rückgang um 1,4% bei den besonders energie-intensiven Wirtschaftszweigen.
Jedoch standen Zuwächse in den Bereichen Papier und Pappe (+1,2%) sowie Metallerzeugnisse (+0,1%) Rückgängen bei chemischen Erzeugnissen (-0,5%), Metallerzeugung und -bearbeitung (-1,5%), Glas, Glaswaren und Keramik (-3,1%) sowie Kokerei und Mineralölverarbeitung (-10,5%) gegenüber.
Die Industrieproduktion hat sich somit weiter stabilisiert und liegt im Mai wieder auf dem durchschnittlichen Niveau des ersten Quartals 2023.
Deutsche Maschinenbauer Auftragsrückgang – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.