Eine Frauenrechtlerin aus Saudi-Arabien wurde zu einer 34-jährigen Haftstrafe verurteilt
Langjährige Haftstrafe für Frauenrechtlerin in Saudi-Arabien – Noch immer werden im Königreich Saudi-Arabien Frauen in ihren Möglichkeiten erheblich eingeschränkt und gegenüber den Männern stark benachteiligt.
Die Studentin und Bloggerin Salma al Shehab engagiert sich dort aktiv für die Rechte von Frauen. Sie selbst hat zwei Kinder und studierte im mittelenglischen Leeds, wo sie an ihrer Doktorarbeit schrieb. Bei einem Urlaub in ihrer Heimat im Jahr 2021 wurde sie festgenommen.
Unter anderem hatte sie sich eingesetzt für die ebenfalls aus Saudi-Arabien stammende Frauenrechtlerin Loujain al Hathloul, die im Jahr 2021 nach dreijähriger Haftstrafe endlich entlassen wurde.
So glimpflich scheint Salma al Shehab aber nicht davon zu kommen. Denn ein Gericht hatte sie jetzt zu 34 Jahren Haft verurteilt. Saudi-Arabien nimmt immer wieder Gesetze gegen Terrorismus und Cyberkriminalität zum Anlass, um gegen unliebsame Staatsbürger vorzugehen.
So hatte die junge Frau auch auf ihrem Twitter-Profil, auf dem sie allerdings nicht einmal 3.000 Follower hat, in einem Tweet aus dem Jahr 2020 „Freiheit für die Häftlinge des Patriarchats“ gefordert.
Der Vorwurf gegen sie lautet auch, dass sie Personen unterstütze, die die nationale Sicherheit des Landes gefährdeten.
In einem Land wie Saudi-Arabien, in dem freie Meinungsäußerung gegen die Männerelite noch immer eine Illusion ist, scheint das ein schlimmes Verbrechen zu sein.
Berufungsgericht erhöht die ursprüngliche Strafe drastisch
Ursprünglich wurde Salma al Shehab zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren verurteilt.
Einem Berufungsgericht war das offensichtlich zu wenig und so wurde dieses Urteil auf 34 Jahre verlängert.
Dies ist die bisher höchste Strafe, die in einem solchen Zusammenhang verhängt wurde.
Mit dazu kommt anschließend noch ein Reiseverbot für sie, das ebenfalls für 34 Jahre gilt.
Das UNO-Menschenrechtsbüro in Genf setzt sich für die Verurteilte ein – Langjährige Haftstrafe für Frauenrechtlerin in Saudi-Arabien
Die Sprecherin des UNO-Menschenrechtsbüros zeigt sich entsetzt über die Härte des Urteils. Das Büro mit Sitz im schweizerischen Genf fordert die Behörden in Saudi-Arabien auf, das Urteil gegen Salma al Shehab unverzüglich aufzuheben.
Zudem weist das Büro darauf hin, dass auch die Strafen von weiteren verurteilten Frauen drastisch in der nächsten Zeit erhöht werden.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.