Mit 83 Jahre stirbt Ströbele in Berlin und hinterlässt Geschichte
Hans-Christian Ströbele verstorben – Bereits 1970 machte sich Hans-Christian Ströbele einen Namen, indem er als Jurist, Mitglieder der Roten Armee Fraktion vor Gericht verteidigte.
Er gilt als eine wahre Symbolgestalt der Grünen und ist am Dienstag in seiner Wohnung in Berlin Moabit verstorben.
Ströbele lehnte aus eigenem Willen alle weiteren lebenserhaltenden Maßnahmen ab und verstarb schließlich.
Nach insgesamt 20 Jahren Amtszeit im Bundestag meldete Ströbele im Jahr 2016 seinen offiziellen Rücktritt an.
Bei einer seiner bekanntesten Wahlkampfkampanien schlug er im Jahr 2000 Joschka Fischer.
Obwohl seine Partei ihm bei dieser Wahl keinen Listenplatz sichern wollte, zog Ströbele in den Wahlkampf und gewann seinen Wahlkreis.
„Ströbele wählen heißt Fischer quälen“, ein Slogan, der bei den Wählern für zahlreiche Stimmen sorgte.
2013 – Ströbele besucht Edward Snowden
Im Jahr 2013 reiste Ströbele trotz seiner Krebserkrankung nach Moskau, um Edward Snowden zu treffen.
Doch wie kam es zu diesem Treffen? Ströbele wunderte sich, warum niemand den Computerspezialisten selbst zu den Vorwürfen der Spionage befragt.
Ströbele fasste den Entschluss, zusammen mit dem ehemaligen Chef des Spiegels, Georg Mascolo, und dem NDR-Reporter John Goetz nach Moskau zu reisen.

Die Gespräche dabei unterliegen der Geheimhaltung, waren aber keinesfalls umsonst, laut Ströbele.
Snowden übergab Ströbele einen Brief, der an die Kanzlerin, den Bundestagspräsidenten und den Bundesanwalt bestimmt ist.
Auch über diesen Inhalt schweigt er beständig.
Snowden bietet den deutschen Behörden jedoch gerne Informationen an, solange Deutschland für seine Sicherheit und seiner Weiterreise in ein sicheres Land garantiert.
Durch die transatlantische Verbindung Deutschlands zu den USA gilt es jedoch als sehr unwahrscheinlich, dass es zu diesem Deal kommt.
Ein Mensch, der für sein Land lebte – Hans-Christian Ströbele verstorben
Ströbele war sich für nichts zu fein. Er ging auf die Straßen, demonstrierte gegen Krieg und war Gründer der ehemaligen Berliner TAZ. Diese wurde später den Grünen als Landesverband untergliedert. Als Politiker sowie Jurist hat Ströbele viel erreicht.
Einer seiner bekanntesten juristischen Fälle dreht sich um Andreas Baader, Mitgründer der Roten Armee Fraktion, kurz RAF. Ein weiterer Meilenstein als Verteidiger wurde Ströbele im Jahr 1988 zuteil, denn er verteidigte Hans-Joachim Rosenthal.
Rosenthal war der erste, durch DNA-Analysen überführte Mörder in Deutschland.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
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