RWE verlangt Schadenersatz von Gazprom
RWE fordert Schadenersatz von Gazprom – Die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland haben auch deutsche Energieversorger in eine schwierige Ausgangslage manövriert.
Die Unternehmen waren als Folge gezwungen, Gas zu mehrheitlich teureren Preisen in anderen Ländern zu erwerben.
Der Energieversorgungskonzern RWE aus Essen möchte den entstandenen Schaden nicht alleine tragen und verlangt von Gazprom für die nicht eingehaltenen Verträge einen finanziellen Ausgleich in Form von Schadensersatz.
Der Konzern wollte bislang keine weiteren Angaben machen und beruft sich auf das noch laufende Schiedsverfahren.
Inwieweit in den Verträgen Strafen für die Nichteinhaltung der vereinbarten Liefermengen vorhanden sind, bleibt für die Öffentlichkeit folglich im Ungewissen.
RWE nimmt sich ein Beispiel an Uniper
RWE ist nicht das einzige Unternehmen, welches mit Forderungen nach Schadensersatz an die Öffentlichkeit getreten ist.
Den Anfang machte das inzwischen verstaatlichte Unternehmen Uniper.
Das Unternehmen beziffert den entstandenen Schaden auf eine Summe in der Höhe von 11,6 Milliarden Euro.
Gazprom hatte sich in dieser Sache zu Wort gemeldet und die Vorwürfe abgestritten.
Das russische Unternehmen wies diese Forderung als nicht rechtmäßig zurück.
Die Verstaatlichung von Uniper zur Vermeidung einer kritischen Versorgungslage zeigt allerdings, dass die reduzierten und jetzt ausbleibenden Gaslieferungen Uniper in eine schwere wirtschaftliche Krise gestürzt haben.
Das Schiedsverfahren wurde von beiden Unternehmen beantragt – RWE fordert Schadenersatz von Gazprom
Sowohl Uniper als auch RWE haben sich dazu entschlossen den Weg des Schiedsverfahrens zu gehen. Diese Option ist in etlichen Verträgen zum Standard avanciert, um langwierige und teure Gerichtsverfahren zu umgehen.
Die beauftragte Schiedsperson hört sich wie ein Richter beide Seiten an und kommt nach der Prüfung zu einem Schiedsspruch. Wurde vorab vereinbart, dass ein Schiedsspruch bindend ist, besitzt diese Entscheidung einen vergleichbaren Wert wie ein Gerichtsurteil.
Ob Gazprom einen Schiedsspruch befolgen würde, ist eine andere Frage. Gazprom folgt in Russland der eingeschlagenen Linie der russischen Regierung und fühlt sich weniger stark dem deutschen Vertragsrecht verbunden.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
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