Gespräche mit Arbeitnehmervertretern beginnen – Varta reagiert auf Herausforderungen
Varta kündigt Stellenabbau an – Der Batteriehersteller Varta sieht sich aufgrund von massiven Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen sowie einer schwächeren Konsumlaune gezwungen, auf die sich verschärfende Situation zu reagieren.
Das Unternehmen kündigt daher ernsthafte Restrukturierungsmaßnahmen an.
Umfangreicher Stellenabbau geplant
Varta plant, in den kommenden zwei Jahren insgesamt 800 Vollzeitstellen abzubauen, fast die Hälfte davon in Deutschland.
Dies ist Teil eines im März beschlossenen Restrukturierungsprogramms.
In Deutschland sollen etwa 390 Stellen gestrichen werden, davon 240 noch in diesem Jahr.
Die Kürzungen betreffen alle Unternehmensbereiche und Standorte in Deutschland, einschließlich Ellwangen, Nördlingen und Dischingen.
Varta beschäftigt weltweit rund 4.700 Menschen.
Der Batteriekonzern schrieb im vergangenen Geschäftsjahr tiefrote Zahlen und verzeichnete einen Verlust von rund 200 Millionen Euro.
Dies ist hauptsächlich auf eine außerplanmäßige Abschreibung auf das Sachanlagevermögen in der Sparte mit Lithium-Ionen-Knopfzellen zurückzuführen.
Verantwortung gegenüber Beschäftigten
Die Geschäftsleitung hat Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über das Restrukturierungskonzept aufgenommen.
Vorstandssprecher Markus Hackstein betonte in einer Mitteilung, dass das Unternehmen sich seiner Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und der Region bewusst sei.
„Wir haben den klaren Anspruch, die Vorgaben des Restrukturierungsplans so zu gestalten, dass wir die Zukunft unseres Unternehmens absichern und gleichzeitig möglichst viele Arbeitsplätze erhalten können.“
Trotz der negativen Entwicklung im Geschäftsjahr 2022 konnte Varta im Jahr 2021 noch einen Gewinn von knapp 126 Millionen Euro verzeichnen.
Varta AG Geschichte
Die Varta AG ist ein deutsches Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Batterien und Energiespeichersystemen spezialisiert hat. Die Geschichte des Unternehmens reicht bis ins Jahr 1887 zurück, als Adolf Müller die Accumulatoren-Fabrik Aktiengesellschaft (AFA) gründete. Die AFA produzierte zunächst Bleiakkumulatoren für den Einsatz in der Telegrafie und später auch für den Einsatz in der Elektromobilität.
In den 1950er Jahren begann die AFA mit der Produktion von Trockenbatterien und wurde später in Varta umbenannt. In den folgenden Jahrzehnten expandierte das Unternehmen international und erweiterte sein Produktportfolio um Lithium-Ionen-Batterien und Energiespeichersysteme für den Einsatz in der Elektromobilität und erneuerbaren Energien.
Im Jahr 2002 wurde Varta von der US-amerikanischen Firma Rayovac übernommen und in Varta Consumer Batteries umbenannt. Im Jahr 2016 wurde das Unternehmen jedoch wieder von der deutschen Montana Tech Components AG übernommen und in Varta AG umbenannt.
Heute ist die Varta AG ein führender Anbieter von Batterien und Energiespeichersystemen für verschiedene Anwendungen wie Elektrofahrzeuge, Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik und industrielle Anwendungen. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Ellwangen, Deutschland, und beschäftigt weltweit mehr als 4.000 Mitarbeiter.
Die Varta AG hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung durchgemacht und sich als wichtiger Akteur auf dem Markt für Batterien und Energiespeichersysteme etabliert. Mit einem starken Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit wird das Unternehmen voraussichtlich auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Energiewende spielen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
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