Amtsinhaber Badenschier gewinnt gegen AfD-Herausforderer Leif-Erik Holm
OB-Stichwahl in Schwerin – In Schwerin wurde die Oberbürgermeister-Stichwahl mit Spannung erwartet und die Entscheidung ist nun gefallen: Der amtierende Bürgermeister Rico Badenschier (SPD) konnte sich gegen seinen AfD-Konkurrenten Leif-Erik Holm durchsetzen.
Das vorläufige Ergebnis zeigt, dass Badenschier 67,8 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen konnte. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,4 Prozent. Die Reaktionen auf das Ergebnis sind geprägt von Erleichterung und Freude über den Sieg des Amtsinhabers.
Gemäß Wahlleiter Bernd Nottebaum wurde um knapp 19 Uhr klar, dass Badenschiers Vorsprung im Rennen um das Oberbürgermeisteramt nicht mehr aufzuholen ist – so bestätigte er bei NDR MV Live. Ausgezählt wurden alle 79 Wahlbezirke, wobei der amtierende SPD-Kandidat 67,8 Prozent der Stimmen auf sich vereint. Herausforderer Holm konnte lediglich 32,2 Prozent der Wählerstimmen für sich gewinnen.
nsgesamt waren etwa 80.000 Wahlberechtigte aufgerufen, sich an der Stichwahl zu beteiligen. Bereits im ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatte Badenschier mit 42,0 Prozent der abgegebenen Stimmen eine klare Führung vor Holm mit 27,4 Prozent inne. Der parteilose Thomas Tweer, der von CDU, FDP und den Unabhängigen Bürgern unterstützt wurde, verfehlte den Einzug in die Stichwahl mit 17,1 Prozent der Stimmen, ebenso wie drei weitere Kandidatinnen und Kandidaten.
Im Gespräch mit dem NDR in Mecklenburg-Vorpommern zeigte sich Badenschier dankbar für das Ergebnis seiner Wahl als Schwerins neuer Oberbürgermeister. Er fühlt eine gewisse Demut und Ehrfurcht vor der Herausforderung, die vor ihm liegt, da die Zeiten schwer sind und es viele Probleme gibt. Gleichzeitig empfindet er ein gewisses Unbehagen darüber, dass die überregionalen Medien sich in den vergangenen zwei Wochen ausschließlich auf die AfD konzentriert haben.
Es ist eine Herausforderung für ihn, das „blaue Licht“ von der Stadt zu entfernen, das jemand, der offensichtlich nicht als Oberbürgermeister dieser Stadt kandidieren wollte und nicht einmal die Gewerbesteuereinnahmen kannte, Schwerin zwei Wochen lang aufgedrückt hat.
Badenschier bedankte sich bei seinen Anhängern auf dem Marktplatz und betonte, wie wichtig es sei, wer die Stadt regiere und welche politische Farbe sie habe.
Auch ein Signal an die Republik – OB-Stichwahl in Schwerin
Offenbar hätten die Aufrufe der anderen demokratischen Parteien ihre Wirkung gezeigt und deren Anhänger mobilisiert.
Holm bedankte sich seinerseits auf Facebook bei seinen Unterstützern für die OB-Stichwahl in Schwerin, obwohl es letztendlich im Kampf „Alle gegen Einen“ nicht gereicht habe.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) gratulierte Badenschier zu einem starken Ergebnis und betonte, dass die Schwerinerinnen und Schweriner der AfD eine klare Absage erteilt hätten. Sie sei stolz darauf, dass die Landeshauptstadt in guten Händen bleibe und freue sich auf die weitere Zusammenarbeit.
OB-Stichwahl in Schwerin – Fast ebenso viele Wähler wie beim ersten Wahlgang beteiligten sich an der Entscheidung, ob der derzeitige Oberbürgermeister seine Amtszeit fortsetzen oder ein neuer Kandidat gewählt werden sollte. Bis zur Mittagszeit hatten bereits fast 23 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben, was einem leichten Rückgang von etwa 1,5 Prozent gegenüber dem ersten Wahlgang vor zwei Wochen entsprach.
Am Ende betrug die Wahlbeteiligung 49,4 Prozent und lag damit nur knapp unter der des vorherigen Wahlgangs am 4. Juni, bei dem 50,3 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben hatten. Ein Anstieg der Briefwählerzahlen war in der Stichwahl zu verzeichnen. Rund 15.000 Wahlberechtigte hatten entsprechende Unterlagen für die Stichwahl angefordert, was fast 2.000 mehr waren als im ersten Wahlgang.
Badenschier erhält Unterstützung von Schweriner Linken, Grünen und CDU – OB-Stichwahl in Schwerin
Die Schweriner Linken und Grünen haben sich nach dem ersten Wahlgang für Badenschier als Oberbürgermeister ausgesprochen. Auch die CDU hat sich hinter den 44-jährigen Mediziner gestellt. Die FDP hat hingegen keine Wahlempfehlung abgegeben. Badenschier leitet seit 2016 erfolgreich die Verwaltung Schwerins und hat sich als kompetenter und umsichtiger Verwaltungschef bewiesen.
Im Gegensatz dazu steht der 52-jährige Holm, der früher als Radiomoderator tätig war und seit 2017 stellvertretender Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion ist. Seine politischen Ansichten und seine Nähe zur AfD stoßen bei vielen Bürgern auf Ablehnung.
Die Wahl des Oberbürgermeisters Schwerins ist von großer Bedeutung für die Stadt und ihre Bürger. Die Amtszeit beträgt sieben Jahre.
OB-Stichwahl in Schwerin – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.