Rostow besetzt – Vormarsch der Wagner-Kämpfer
Putsch in Russland? Putin bezeichnete den Vorstoß der Wagner-Truppe auf russischem Boden als „Verrat“ und betonte, dass die Beteiligten zur Rechenschaft gezogen werden.
In einer Ansprache im Fernsehen machte der Präsident Putin deutlich, dass es sich bei dem Vorfall um einen bewaffneten Widerstand der Söldner handelt.
Er kündigte an, hart gegen die Verräter vorzugehen und forderte eine harte Bestrafung der Anführer des Aufstands.
Putin äußerte scharfe Kritik am Vormarsch der Wagner-Kämpfer und bezeichnete ihn als „Dolchstoß in den Rücken“ sowie als „Verrat“ an Russland. Der Schutz des eigenen Landes und der russischen Verfassung habe für ihn oberste Priorität, betonte der Staatschef vehement.
Mit Nachdruck sagte er: „Wir kämpfen für das Leben und die Sicherheit unserer Bevölkerung.“ Putin versicherte, dass er alles in seiner Macht Stehende tun werde, um die Lage in der Stadt Rostow im Süden des Landes zu stabilisieren, obwohl diese derzeit als „schwierig“ eingestuft wird.
Als die Wagner-Kämpfer die russische Grenze überschritten, marschierten sie in die Stadt ein und sollen nun sämtliche militärischen Einrichtungen unter ihre Kontrolle gebracht haben, wie der Chef der Söldnertruppe, Jewgeni Prigoschin, behauptet. Allerdings konnten seine Aussagen nicht unabhängig überprüft werden.
Dennoch bestätigte Putin indirekt die Worte des Wagner-Chefs. Er erklärte, dass die Arbeit von „Organen der zivilen und militärischen Führung“ in Rostow „faktisch“ blockiert sei. Putin kritisierte Prigoschin scharf und beschuldigte ihn, das eigene Land aus „übermäßigem Ehrgeiz“ verraten zu haben.
Putin hat angekündigt, dass er auf den Aufstand mit einer „harten Antwort“ reagieren wird und das Militär bereits entsprechende Anweisungen erhalten hat. Die Drahtzieher des Aufstands werden „vor Gesetz und Volk zur Verantwortung gezogen“, so der russische Präsident. Putin betonte, dass Russland „stärker sein“ wird und dass jeder, der sich am Verrat beteiligt hat, bestraft wird.
Prigoschin will Militärführung des Kremls stürzen – Putsch in Russland
Obwohl Putin die Mitglieder von Wagner als „Helden“ bezeichnete, rief er sie dazu auf, sich nicht an „kriminellen Handlungen“ zu beteiligen. Er behauptete auch, dass die Wagner-Mitglieder von Prigoschin „getäuscht“ worden seien, was zuvor auch das russische Verteidigungsministerium behauptet hatte.
Putsch in Russland – Prigoschin hat sich entschlossen, im äußersten Fall mit seinen Kämpfern bis nach Moskau vorzurücken, um die Militärführung des Kremls zu stürzen. Er wirft dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu und dem Generalstabschef Valery Gerasimow vor, für einen Raketenangriff auf Wagner-Kämpfer verantwortlich zu sein. In Moskau wurden „Anti-Terror-Maßnahmen“ ergriffen, um die Lage zu kontrollieren.
Allerdings betont Prigoschin, dass dies kein Militärputsch sei und sein Handeln nicht gegen Putin gerichtet sei. Die russische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen Prigoschin wegen Anstiftung zu einem „bewaffneten Aufstand“ eingeleitet. Der Inlandsgeheimdienst FSB sucht nach dem Wagner-Chef, um ihn festzunehmen.
Putsch in Russland – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.