Sinkende Bierlust und steigende Kosten gefährden unzählige Brauereien
Brauereien in Gefahr – Die traditionsreiche Brauerei Veltins, die seit Generationen die deutsche Bierlandschaft prägt, legte eine ernüchternde Halbjahresbilanz vor.
Das erste Halbjahr 2023 zeigte sich für Veltins als herausfordernd. Die Sauerländer Brauerei, bekannt für ihr feinherbes Pils, verzeichnete einen Absatzrückgang von 1,8 Prozent.
Ein Trend, der sich über das gesamte Branchengefüge erstreckt.
Das Unternehmen befürchtet, dass dies zu einer zunehmenden Anzahl von Brauereischließungen führen könnte, die die Vielfalt des deutschen Biermarktes bedrohen.
Bierkonsum geht deutlich zurück
Untermauert wird diese düstere Prognose von aktuellen Statista-Zahlen:
Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Bier in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren von 106,6 Litern auf 91,8 Liter gesunken.
Das sind fast 15 Liter weniger pro Kopf und Jahr.
Ein Rückgang, der besonders kleinere und mittlere Brauereien trifft.
Sie leiden unter sinkenden Einnahmen und haben einen erheblichen Investitionsstau, der durch die gestiegenen Anforderungen der Energiewende noch verschärft wird.
Die kleineren Brauereien würden sich in einer schwierigen Lage zwischen dem Marktgefüge und den steigenden Beschaffungskosten befinden, warnt Veltins.
An vielen Orten fehlt die notwendige stabile wirtschaftliche Basis, um in neue Technologien zu investieren und den Anschluss nicht zu verlieren.
Dies könnte dazu führen, dass viele kleinere und mittlere Brauereien in naher Zukunft ihre Tore schließen müssen.
Ein weiterer Druckfaktor für die Brauereien sind die Discounter.
Sie haben den Markt mit Eigenmarken überschwemmt, die deutlich günstiger angeboten werden als die traditionellen Biermarken.
Laut Veltins wird dies den Biermarkt grundlegend verändern, da durch die niedrigeren Preise große Mengenverschiebungen im Handel zu erwarten sind.
Wetter, Inflation und Corona belasten die Brauereien – Brauereien in Gefahr
Eine Kombination aus verschiedenen Faktoren hat dazu geführt, dass der Absatz von Flaschenbier in den ersten Monaten des Jahres deutlich rückläufig war.
Das durch Regenfälle beeinträchtigte Frühjahr verzögerte den Start der Grillsaison, traditionell eine Hochzeit des Bierkonsums.
Hinzu kommt die anhaltende Inflation, die das verfügbare Einkommen der Verbraucher schmälert. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass der Absatz aller Biersorten zurückgegangen ist.
Die Branche wurde zudem von der Corona-Pandemie stark getroffen.
Fast 36.000 Gastronomiepartner sind in der Krise verloren gegangen. Diese Faktoren zusammen haben die deutsche Brauereilandschaft vor große Herausforderungen gestellt.
Brauereien in Gefahr – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
Brauereien in Gefahr – Foto: ©Ralf/adobe.com