Verbraucher- und Erzeugerpreise in China gehen zurück
Deflation in China – Neueste Zahlen des chinesischen Statistikamtes belegen einen Trend, den viele Ökonomen bereits befürchteten: Chinas Wirtschaft befindet sich in einer Deflation.
Noch vor einigen Monaten konnte Chinas Wirtschaft ein Preiswachstum von 0,2 Prozent im Mai verzeichnen.
Doch die jüngsten Daten zeigen, dass im Juli die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,3 Prozent gesunken sind.
Was jedoch für Experten alarmierender ist: der Rückgang der Erzeugerpreise.
Diese sind kontinuierlich seit zehn Monaten gefallen und verzeichneten im Juli einen signifikanten Rückgang von 4,4 Prozent.
Es ist das erste Mal seit November 2020, dass beide Preisindikatoren – für Verbraucher und Erzeuger – gemeinsam in den negativen Bereich rutschen.
Die versteckte Gefahr der Deflation
Während sinkende Preise auf den ersten Blick als Vorteil für Verbraucher erscheinen mögen, birgt die Deflation tiefere ökonomische Tücken.
Mit sinkenden Preisen nimmt die Erwartung weiterer Preisrückgänge zu, was dazu führt, dass Verbraucher ihre Käufe hinauszögern.
Dies wiederum zieht eine Kettenreaktion nach sich: geringere Umsätze, schrumpfende Gewinne für Unternehmen, Lohnkürzungen und steigende Arbeitslosigkeit.
Regierung in Peking kündigt Hilfspakete an – Deflation in China
Experten analysieren die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen Chinas und identifizieren zwei Hauptprobleme:
Erstens den schwachen Konsum und zweitens die gravierenden Schwierigkeiten am Immobilienmarkt.
Darüber hinaus hat die anhaltende Corona-Pandemie der chinesischen Wirtschaft zugesetzt – schwerer als viele Ökonomen es erwartet hatten.
Die globale wirtschaftliche Flaute und die reduzierte Inlandsnachfrage haben die Situation nur noch verschärft.
Inmitten dieser wirtschaftlichen Turbulenzen hat die chinesische Regierung bereits ihre Absicht bekundet, in das Wirtschaftsgeschehen einzugreifen.
Verschiedene wirtschaftsfördernde Hilfspakete sind in Planung, um die sinkende Nachfrage und die damit verbundenen wirtschaftlichen Probleme zu bekämpfen.
Deflation in China Hintergund
Deflation ist ein wirtschaftlicher Begriff, der eine allgemeine und anhaltende Abnahme des Preisniveaus beschreibt. Das bedeutet, dass die Preise für Güter und Dienstleistungen im Laufe der Zeit kontinuierlich sinken.
Die Auswirkungen einer Deflation können vielfältig sein. Auf den ersten Blick mag es für Verbraucher attraktiv klingen, da sie für ihre Einkäufe weniger bezahlen müssen.
Allerdings kann eine deflationäre Spirale auch negative Folgen haben. Unternehmen können Schwierigkeiten haben, Gewinne zu erzielen, da ihre Einnahmen sinken, während ihre Kosten stabil bleiben oder sogar steigen.
Dies kann zu Entlassungen, Investitionsrückgängen und einer insgesamt schwachen Wirtschaft führen.
Zentralbanken versuchen in der Regel, Deflation zu verhindern oder zu bekämpfen, da sie als eine Bedrohung für das Wirtschaftswachstum und die Stabilität angesehen wird. Sie können dies erreichen, indem sie die Geldmenge erhöhen, die Zinssätze senken oder andere geldpolitische Maßnahmen ergreifen.
Es ist wichtig anzumerken, dass Deflation nicht mit temporären Preisrückgängen oder kurzfristigen Konjunkturschwankungen verwechselt werden sollte. Deflation bezieht sich auf einen langfristigen Trend sinkender Preise, der auf strukturelle Herausforderungen in der Wirtschaft hinweisen kann.
Deflation in China – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.