Neue EU-Pflanzenschutzverordnung könnte deutschen Weinanbau bedrohen
EU-Pflanzenschutzverordnung – Ein neuer Entwurf aus Brüssel sorgt für Unruhe unter den deutschen Winzern.
Die Europäische Union plant mit der „Sustainable Use Regulation“ den Einsatz von Pestiziden in geschützten Gebieten zu verbieten.
Die Folgen dieser Regelung könnten gravierend sein: In Deutschland wären etwa 30 Prozent aller Weinberge direkt betroffen.
Sollte die Verordnung wie geplant umgesetzt werden, könnten weite Teile der deutschen Weinbaugebiete zu geschützten Zonen erklärt werden, in denen kein Weinanbau mehr erlaubt ist.
Das wäre ein herber Schlag für die Weinindustrie des Landes, die bereits seit Jahrhunderten Tradition hat.
„Kein Pflanzenschutzmittel, keine Trauben – und damit kein Wein“, so die einhellige Meinung der Winzergemeinschaft.
Die Befürchtung ist groß, dass die Qualität und Quantität des Weins leiden könnten, was nicht nur direkte Auswirkungen auf die Winzer hätte, sondern auch auf die Konsumenten und die Wirtschaft.
FDP kritisiert geplante Verordnung
Die FDP hat sich vehement gegen die Verordnung ausgesprochen und kritisiert sie scharf.
In einem markanten Vergleich wurde die neue Regelung mit einem „Verbot von Medikamenten in der Hoffnung, dass alle dadurch gesund werden“ gleichgesetzt.
Weiterhin betonte die Partei, dass sie zwar den ökologischen Gedanken hinter der Idee begrüßt, die Maßnahmen jedoch pragmatisch und umsetzbar sein müssen.
Sie dürfen nicht zu Lasten der Winzer und letztendlich der Konsumenten gehen.
Özdemir fordert Erhaltung von Sonderkulturen – EU-Pflanzenschutzverordnung
Unterstützung für die Winzer kommt auch aus dem Bundesministerium für Landwirtschaft.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir teilte mit, dass Sonderkulturen wie Obst und Wein weiterhin möglich sein müssen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.