Reallöhne in Deutschland steigen minimal um 0,1 Prozent an
Reallöhne in Deutschland – Zum ersten Mal seit zwei Jahren gibt es positive Nachrichten bezüglich der Reallöhne in Deutschland: Im Zeitraum von April bis Juni 2023 verzeichneten sie einen leichten Anstieg.
Das Statistische Bundesamt berichtete, dass die Löhne im zweiten Quartal um 6,6 Prozent gestiegen sind, während die Verbraucherpreise nur um 6,5 Prozent zulegten. Dies resultierte in einem marginalen Zuwachs von 0,1 Prozent bei den Reallöhnen.
Zum Vergleich: Im zweiten Quartal des Jahres 2021 wurde zuletzt ein Wachstum von 3,2 Prozent registriert. Anfang 2023 hingegen fielen die Reallöhne um 2,3 Prozent, und im dritten sowie vierten Quartal 2022 betrug der Rückgang jeweils beachtliche 5,4 Prozent.
Stärkster Lohnanstieg seit 2008
Der Anstieg der Löhne um 6,6 Prozent im zweiten Quartal stellt laut dem Statistischen Bundesamt den kräftigsten Zuwachs seit dem Jahr 2008 dar.
Einige Faktoren haben hierzu beigetragen, darunter die Anhebung des Mindestlohns sowie die Erhöhung der Grenze für Minijobs auf 520 Euro.
Zudem spielte die in vielen Unternehmen eingeführte Inflationsausgleichsprämie eine Rolle, die bis zu einem Betrag von 3000 Euro steuer- und abgabenfrei bleibt. Der größte Zuwachs wurde mit 9,7 Prozent bei geringfügig Beschäftigten verzeichnet.
Besonders bemerkenswert war der Anstieg der Nominallöhne in den Sektoren, die während der Corona-Pandemie erhebliche Einbußen hinnehmen mussten.
So lag der Zuwachs in der Gastronomie bei 12,6 Prozent, im Bereich Verkehr und Lagerei bei 10 Prozent und im Sektor Kunst, Unterhaltung und Erholung bei 11,9 Prozent.
Die Löhne von Vollzeitbeschäftigten stiegen um 6,3 Prozent, wobei die geringsten Einkommen sogar um 11,8 Prozent anstiegen.
Reallöhne könnten 2024 stärker steigen als Verbraucherpreise
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (ifW) äußerte sich dahingehend, dass aktuell noch kein eindeutiger Trend festzustellen sei.
Jedoch wird erwartet, dass im kommenden Jahr die Nominallöhne weitaus stärker ansteigen werden als die Verbraucherpreise.
Dies könnte dazu führen, dass die Verluste bei den Reallöhnen, die zwischen 2020 und 2022 verzeichnet wurden, wieder ausgeglichen werden können.
Reallöhne in Deutschland – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.