Finanzminister will früher wieder 19 % Steuern bei Gaspreisen
2023 legte die Ampel fest, dass die Steuern für Energie in Form von Gas und Strom gesenkt wurden.
Damit sollten den enormen Preiserhöhungen und der damit einhergehenden Inflation entgegengewirkt werden. Also sanken die Gaspreise.
Die Stabilisierung durch Reduzierung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent sollte bis März 2023 gewährleistet werden.
Nun berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 18. September, dass die Erleichterung für Gaspreise wohl schon früher der Vergangenheit angehören kann.
Finanzminister Christian Lindner setzt sich dafür ein, dass die Senkung der Gaspreise bereits zum Jahressschluss 2023 zurückgenommen wird. Er geht davon aus, dass der Markt sich für die Verbraucher wieder verbessert hat.
Öffentliche Hand hätte mehr Steuereinnahmen durch Gaspreise
Das Finanzministerium errechnete durch die gesunkene Mehrwertsteuer einen Verlust von 11,3 Milliarden Euro bis zum ursprünglich vorgesehenen Zeitraum.
Sollte der Gaspreis bereits ab 1. Januar 2024 wieder mit 19 % besteuert werden, könnte sich die Öffentliche Hand über 2,1 Milliarden Euro unvorhergesehene Steuereinnahmen freuen.
Allerdings kämen die direkt aus dem Geldbeutel der Verbraucher.
Sollte das eintreten, gehen die entsprechenden Energiekosten für Privatleute nach oben.
Vorausgesetzt, die Gasanbieter schlagen die Erhöhung direkt auf den Gaspreis auf.
Ein 4-Personen-Haushalt müsste dann mit durchschnittlich ca. 270 Euro Mehrbelastung jährlich rechnen, ein 2-Personenhaushalt mit ca. 170 Euro und ein 1-Personen-Haushalt mit 71 Euro. Gaspreise steigen
Ablehnung für gestiegene Gaspreise bei Verbänden und Politikern – Gaspreise steigen
Verbraucherverbände, aber auch Politiker stehen dem Ansinnen, die Gaspreise per Steuererhöhung ansteigen zu lassen, skeptisch bis ablehnend gegenüber. Gerade der kommende Winter spricht aus ihrer Sicht dagegen. Doch auch energiewirtschaftliche Betriebe stimmen nicht zu.
Sie gehen davon aus, dass die Maßnahme bei der Kundschaft nicht nachvollziehbar ist. Außerdem sind sie nicht auf den neuen Zeitpunkt eingestellt und müssen einiges in die entsprechende Kommunikation sowie in die Umstellung der Abrechnungen investieren.
Der Vorschlag für die Erhöhung der Gaspreise wird Gegenstand der Haushaltsberatungen sein. Die Grünen wollen die Überlegung noch prüfen, und von der Opposition wird wenig Zustimmung signalisiert. Die Grünen haben ihrerseits noch einen Vorschlag parat. Sie wollen die Bremse für Strom- und Gaspreise verlängern. Diese gilt bis Ende 2023.
Gaspreise steigen – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.