Innenministerin Faeser stuft „Islamischer Staat Provinz Khorasan“ als größte islamistische Bedrohung für Deutschland ein
Islamistischer Terrorismus Deutschland – Faeser warnt – Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich zu den aktuellen Bedrohungen durch islamistischen Terrorismus geäußert und dabei speziell auf die Terrorgruppe „Islamischer Staat Provinz Khorasan“ hingewiesen.
Sie stufte diese Gruppe als derzeit größte islamistische Bedrohung in Deutschland ein.
Dies erfolgte im Kontext des schweren Terroranschlags nahe Moskau, bei dem über 130 Menschen ums Leben kamen, für den die Gruppe verantwortlich gemacht wird.
Festnahme zweier Islamisten in Thüringen
Faeser betonte, dass die Gefahr durch islamistischen Terrorismus in Deutschland weiterhin sehr ernst sei.
Dies wurde auch durch die kürzliche Festnahme von zwei mutmaßlichen Islamisten in Thüringen unterstrichen, die verdächtigt werden, einen Anschlag auf das schwedische Parlament geplant zu haben.
Diese Fälle zeigen, dass die terroristische Bedrohung nicht nur eine regionale, sondern eine globale Herausforderung darstellt.
Faeser verurteilt Anschlag in Moskau auf das Schärfste – Islamistischer Terrorismus Deutschland
Die Bundesinnenministerin verurteilte den Anschlag bei Moskau scharf und sprach den Familien der Opfer ihr Beileid aus.
Zudem wies sie auf einen weiteren Sprengstoffanschlag in Kerman, Iran hin, um auf die weitreichenden und ernsthaften globalen Bedrohungen durch islamistischen Terror aufmerksam zu machen.
Islamischer Staat Provinz Khorasan: Entstehung, Entwicklung und Einfluss
Der „Islamische Staat Provinz Khorasan“ (ISKP), auch bekannt als ISIS-K, ist eine Extremistengruppe, die sich im frühen Jahr 2015 in der Region Khorasan formierte – ein historisches Gebiet, welches Teile des heutigen Afghanistans, Pakistans, Irans und Zentralasiens umfasst. Diese Region ist bekannt für ihre symbolische Bedeutung in der islamischen Geschichte und Prophezeiung. Der ISKP entstand als regionaler Ableger des im Irak und in Syrien zentralisierten Islamischen Staats (IS) und hat seitdem für zahlreiche Terroranschläge und ein Klima der Unsicherheit in der Region gesorgt.
Gründung und Ideologie
Die Ursprünge des ISKP können auf die Zerstrittenheit verschiedener militanter Fraktionen in Pakistan und Afghanistan zurückgeführt werden, insbesondere auf enttäuschte Mitglieder der Taliban und Al-Qaida. Diese Gruppierungen, oft durch lokalisiertere Angelegenheiten und Tribalismus verwoben, fanden in der globalen Dschihad-Ideologie des IS eine neue, übergreifende Struktur.
Die Ideologie von ISKP ähnelt stark der des IS: Sie stützt sich auf eine radikale Auslegung des sunnitischen Islams und strebt die Errichtung eines Kalifats über die gesamte muslimische Welt an. Im Unterschied zu den lokalen Zielen der Taliban zielt der ISKP auf ein transnationales Imperium ab und richtet sich sowohl gegen den Westen als auch gegen alle anderen, die nicht ihren strengen Interpretationen des Islams folgen, einschließlich Schiiten und anderen muslimischen Minderheiten.
Frühe Jahre und Ziele – Islamistischer Terrorismus Deutschland – Faeser warnt
Von Anfang an setzte ISKP seine Ausrichtung um, indem er versuchte, Gebiete in der Provinz Nangarhar im östlichen Afghanistan und angrenzenden Regionen Pakistans zu erobern. Die Gruppe nutzte das Machtvakuum, das durch die Abnahme der US-Präsenz und internen Kämpfen innerhalb der Taliban nach dem Tod ihres langjährigen Führers Mullah Omar im Jahr 2013 entstanden war.
Obgleich sie brutal vorgingen und eine Reihe von Selbstmordanschlägen, Entführungen und Hinrichtungen durchführten, hat ISKP seine Expansionsziele in der Region nie vollständig realisieren können, was teilweise auf den starken Widerstand der lokalen Bevölkerung und militärische Operationen von afghanischen, US-amerikanischen und pakistanischen Streitkräften zurückzuführen ist.
Methoden und Taktiken
ISKP ist berüchtigt für seine extreme Gewalt, einschließlich Massenhinrichtungen und Angriffen gegen Zivilisten, religiöse Minderheiten und Regierungseinrichtungen. Besonders schockierend sind ihre Methoden, die häufig auf maximale psychologische Wirkung abzielen, wie brutale Videos und Propaganda über soziale Medien.
Sie rekrutieren auch aktiv Kämpfer, einschließlich ausländischer Kämpfer, und profitieren von den Erfahrungen, die einige dieser Kämpfer aus den Kampfgebieten in Syrien und Irak mitbringen. Ihre finanziellen Ressourcen umfassen Entführungen zur Erpressung, Schmuggel, lokale Besteuerungen und, in geringerem Maß, auch externe Unterstützung.
Auswirkungen auf die Sicherheitslage in der Region
Die Präsenz und Aktivitäten des ISKP haben die Sicherheitslage in Afghanistan und den angrenzenden Gebieten Pakistans verschärft. Der bereits von Krieg und inneren Konflikten geplagten Region wurde eine weitere, gefährliche Dimension hinzugefügt. ISKP hat sich selbst durch Anschläge gegen hochrangige Ziele, darunter Regierungseinrichtungen in Kabul und religiöse Versammlungen, als ständige und unvorhersehbare Bedrohung erwiesen.
In Pakistan führte die Angst vor dem ISKP zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen und dazu, dass sich pakistanische Taliban-Fraktionen teilweise mit der Regierung gegen einen gemeinsamen Feind vereinigten. Islamistischer Terrorismus Deutschland – Faeser warnt.
Das Verhältnis zum Taliban-Regime und Al-Qaida
Die Beziehung zwischen dem ISKP und den Taliban, die seit ihrer Machtübernahme in Afghanistan im August 2021 das Land mit harter Hand regieren, ist feindselig. Der ISKP sieht in den Taliban eine illegitime Macht, die zu bereitwillig Bereitschaft zum Frieden mit den USA zeigt. Die Taliban wiederum betrachten den ISKP als eine Bedrohung für ihre Herrschaft und haben Offensive gegen die Gruppe gestartet.
Das Verhältnis zu Al-Qaida ist ebenfalls konkurrierend, da beide Organisationen um Einfluss und Anhänger in der globalen Dschihadistenszene buhlen. Al-Qaida unterstützt die Taliban und ihre auf Afghanistan ausgerichtete Agenda, während der ISKP auf globaler Bühne und gegen eine Vielzahl von Feinden agiert.
Herausforderungen und internationale Reaktionen
Die internationale Gemeinschaft betrachtet den ISKP als eine signifikante Terrorgefahr. Verschiedene Nationen, einschließlich Russlands und zentralasiatischer Staaten, haben ihre Sorgen über die Ausbreitung des ISKP ausgedrückt und Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Sicherheitsvorkehrungen ergriffen. Die USA haben nach ihrem Abzug aus Afghanistan ihre Luftangriffe gegen ISKP-Stellungen fortgesetzt, um deren Kapazitäten zu dezimieren. Islamistischer Terrorismus Deutschland – Faeser warnt.
Zukunftsaussichten
Die Zukunft des ISKP bleibt ungewiss. Mit der Taliban-Herrschaft in Afghanistan und anhaltendem Druck durch internationale und lokale Kräfte steht der ISKP vor bedeutenden Herausforderungen. Dennoch hat die Gruppe ihre Fähigkeit zur Anpassung und Fortsetzung ihrer Aktivitäten trotz Rückschlägen gezeigt.
Die Situation bedarf weiterhin der internationalen Aufmerksamkeit und Kooperation, da die Gefahr transnationaler Anschläge und die Radikalisierung durch den ISKP nicht unterschätzt werden dürfen. Des Weiteren bleibt die humanitäre Krise in der Region ein ernstes Anliegen, das durch die Instabilität, die diese Terrorgruppen verursachen, noch verstärkt wird.
Fazit
Der Islamische Staat Provinz Khorasan bleibt ein bösartiger Akteur in einer bereits von Konflikt gezeichneten Region. Seine Fähigkeit, in einem komplexen Umfeld zu operieren, zeigt, dass Gruppen wie der ISKP beständige und adaptive Bedrohungen sind, die robuste und wohlüberlegte Ansätze sowohl auf regionaler als auch auf internationaler Ebene erfordern. Während die militärische Intervention notwendig sein kann, ist ein umfassender Ansatz, der Governance, Entwicklung und Deradikalisierung umfasst, entscheidend, um dauerhaft Frieden und Sicherheit herzustellen.
Islamistischer Terrorismus Deutschland – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
Foto: Islamistischer Terrorismus Deutschland – Faeser warnt: Nancy Faeser