Schnelllieferdienste Getir und Gorillas wollen sich aus Deutschland zurückziehen
Getir und Gorillas Aus in Deutschland – Die beiden Lieferdienste Getir und Gorillas haben angekündigt, sich aus dem deutschen Markt zurückzuziehen und werden Mitte Mai ihre Geschäftstätigkeit in Deutschland einstellen.
Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Schritt für die Unternehmen, die beide Teil des rasant wachsenden Sektors der Schnelllieferdienste sind.
Diese Branche hat sich in urbanen Gebieten schnell etabliert, steht jedoch vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen.
Kündigungen bereits an Mitarbeiter ausgesprochen
Bereits jetzt wurden Kündigungen an einige der insgesamt 1800 deutschen Mitarbeiter von Getir ausgesprochen, was auf eine rasche Abwicklung der Geschäfte hindeutet.
Es ist geplant, dass die Warenlager in Deutschland innerhalb von drei Wochen geschlossen werden, was die Dringlichkeit des Rückzugs unterstreicht.
Diese Entwicklung ist Teil einer breiteren Strategie, da Getir ebenfalls plant, sich aus weiteren europäischen Märkten wie Großbritannien und den Niederlanden zurückzuziehen.
Die Hintergründe dieser Entscheidung sind vielschichtig. Getir, das Ende 2022 den Konkurrenten Gorillas übernommen hatte, hat sich gegen den Kauf des weiteren Wettbewerbers Flink entschieden.
Trotz neuer Investitionen, die unter der Bedingung getätigt wurden, dass sie für den Rückzug aus den drei genannten Märkten verwendet werden, steht Getir möglicherweise vor weiteren Herausforderungen.
Berichte deuten darauf hin, dass der Großaktionär Mubadala mit dem Management des Unternehmens unzufrieden ist und umfassendere Änderungen anstreben könnte.
Getir erzielte keine Gewinne – Getir und Gorillas Aus in Deutschland
Seit seiner Gründung im Jahr 2015 hat Getir eine schnelle Expansion erlebt, konnte jedoch bislang keine Gewinne erwirtschaften.
Die hohe Konkurrenz und die damit verbundenen hohen Betriebskosten haben es vielen Akteuren in diesem Marktsegment schwer gemacht, eine nachhaltige Rentabilität zu erreichen.
In urbanen Metropolen setzen sich Schnelllieferdienste als Reaktion auf die hektischen Lebensweisen der Menschen durch. Diese modernen Dienste, auch als „Quick-Commerce“ bekannt, versprechen Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs in rekordverdächtigen Zeiten – oft innerhalb von 10 bis 30 Minuten – direkt an die Haustür zu liefern.
Getrieben durch Apps und Online-Plattformen, nutzen sie ein Netz von lokalen Lagern oder „Dark Stores“, um blitzschnelle Lieferzeiten zu gewährleisten.
Der konkurrenzbetonte Markt fordert innovative Logistiklösungen und effiziente Prozesssteuerungen. Kritik gibt es hinsichtlich Nachhaltigkeit, Arbeitsbedingungen und wirtschaftlicher Lebensfähigkeit. Dennoch scheint der Trend, angestachelt durch den Komfortbedarf und die fortschreitende Digitalisierung, an Dynamik zu gewinnen.
Getir und Gorillas Aus in Deutschland – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
Getir und Gorillas Aus in Deutschland Foto: ©Achim Wagner/adobe.com