Arbeitgeberverband Gesamtmetall warnt vor beginnender Deindustrialisierung in Deutschland
Deindustrialisierung in Deutschland – Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, hat vor einer beginnenden Deindustrialisierung in Deutschland gewarnt.
Seiner Einschätzung nach könnten bis zu 50.000 Arbeitsplätze in der Industrie verloren gehen.
Besonders betroffen sind die Automobil- und Zulieferindustrie, die traditionell zu den wichtigsten Sektoren der deutschen Wirtschaft zählen.
Unternehmen investieren 300 Milliarden Euro im Ausland
Ein zentraler Punkt in Wolfs Warnung ist der Rückgang der Investitionen in Deutschland. Unternehmen investieren zunehmend weniger im Inland und verlagern stattdessen etwa 300 Milliarden Euro an Investitionen ins Ausland.
Diese Kapitalabwanderung führt zu sinkender Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie.
Ohne ausreichende Investitionen in neue Technologien und Produktionsanlagen droht der Innovationsvorsprung zu schrumpfen, was langfristig zu einem Verlust von Marktanteilen führt.
Die Folgen dieser Entwicklung sind bereits spürbar. Erste Anzeichen für größere Entlassungen bei Automobilzulieferern lassen sich erkennen.
Diese Branche, die eng mit der Automobilindustrie verbunden ist, steht unter erheblichem Druck durch den Wandel hin zur Elektromobilität und die strengeren Umweltauflagen.
Viele Zulieferer haben Schwierigkeiten, sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen, was zu Stellenstreichungen und Standortschließungen führen könnte.
Um den drohenden Arbeitsplatzabbau zu verhindern, fordert Wolf strukturelle Veränderungen. Diese sollen die Rahmenbedingungen für Investitionen und Produktion in Deutschland verbessern.
Konkret geht es dabei um die Schaffung eines investitionsfreundlicheren Klimas, Bürokratieabbau und die Verbesserung der Infrastruktur.
Durch gezielte Maßnahmen will Wolf die Attraktivität Deutschlands als Standort für industrielle Produktion stärken.
Russwurm kritisiert Ampel-Regierung scharf – Deindustrialisierung in Deutschland
Obwohl Wolf die aktuelle Lage in Deutschland kritisch sieht, richtet er seine Kritik nicht direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz.
Im Gegensatz dazu äußert sich BDI-Präsident Siegfried Russwurm scharf zur aktuellen Bundesregierung. Russwurm spricht von „zwei verlorenen Jahren“ unter der Ampel-Koalition und kritisiert die aus seiner Sicht mangelnde Handlungsfähigkeit der Regierung.
Er fordert mehr Entschlossenheit und konkrete Maßnahmen, um die Industrie zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern.
Deindustrialisierung in Deutschland – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.