Faeser will Binnengrenzkontrollen bis Umsetzung des neuen EU-Asylsystems beibehalten
Deutschland Binnengrenzkontrollen – Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat angekündigt, die Binnengrenzkontrollen in Deutschland erst dann aufzuheben, wenn der Außengrenzschutz des neuen EU-Asylsystems wirksam umgesetzt wird.
Diese Kontrollen wurden Mitte Oktober 2022 aufgrund der gestiegenen Flüchtlingszahlen eingeführt und betreffen die Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz sowie seit Jahren zu Österreich.
Die Kontrollen sollen vorerst bis Mitte Juni fortgesetzt werden, mit einer möglichen Ausweitung wegen der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft.
Seit Beginn der Kontrollen wurden über 750 Schleuser festgenommen.
Faeser betonte, dass ein wirksamer Außengrenzschutz des neuen EU-Asylsystems notwendig sei, um Schleuserrouten zu durchkreuzen und deren Geschäft zu stoppen.
Sie verwies auf die Bedeutung eines starken und koordinierten Außengrenzschutzes als Bestandteil des neuen EU-Asylsystems, das sofort umgesetzt werden soll.
Migranten mit geringen Chancen auf Asyl sollen direkt an Außengrenzen abgewiesen werden
Der neue EU-Asylpakt sieht umfassende Verfahren an den EU-Außengrenzen vor.
Migranten mit geringen Chancen auf Asyl sollen direkt an den Außengrenzen abgewiesen und abgeschoben werden.
Dies soll die Zahl der illegalen Einreisen verringern und das Asylsystem entlasten.
Auch Familien mit Kindern müssen diese Grenzverfahren durchlaufen, was trotz Widerstand innerhalb der Bundesregierung und der Grünen beschlossen wurde.
Türkisch-bulgarische Grenze im Fokus – Deutschland Binnengrenzkontrollen
Ein spezielles Augenmerk wird auf die türkisch-bulgarische Grenze gelegt, wo neue Grenzverfahren schnell beginnen sollen. Diese Maßnahmen sind Teil der ehrgeizigen Zeitpläne, die Faeser für die Umsetzung des EU-Asylsystems angekündigt hat.
Die neuen Grenzverfahren sollen sicherstellen, dass illegale Migration effektiv kontrolliert und Schleuseraktivitäten unterbunden werden.
Menschenrechtler warnen vor den haftähnlichen Bedingungen in den geplanten Grenzlagern. Sie äußern Bedenken, dass die neuen Verfahren und die Bedingungen in den Lagern die Menschenrechte der Migranten verletzen könnten.
EU-Asylpakt Hintergrund – Deutschland Binnengrenzkontrollen
Der EU-Asylpakt, ein umfassender Vorschlag, zielt darauf ab, den gemeinschaftlichen Umgang mit Asylsuchenden in der Europäischen Union zu reformieren. Angesichts der Migrationskrise von 2015, als mehr als eine Million Menschen Schutz in Europa suchten, wurde offensichtlich, dass das aktuelle System, insbesondere das überlastete Dublin-Verfahren, welches die Verantwortung dem Ersteinreiseland auferlegt, grundlegende Mängel aufwies.
Die Europäische Kommission hat daher den neuen Pakt mit dem Ziel eingeführt, eine gerechtere Lastenverteilung zwischen den Mitgliedstaaten zu erreichen. Kernpunkte sind beschleunigte Asylverfahren an den Außengrenzen, eine stärkere Solidarität unter den Mitgliedsstaaten bei der Aufnahme und Umverteilung von Schutzbedürftigen sowie die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Herkunfts- und Transitländern.
Der EU-Asylpakt fordert auch strengere Maßnahmen zur Verhinderung irregulärer Migration und effizientere Rückführungsverfahren abgelehnter Asylbewerber. Dieser Pakt ist jedoch auf gemischte Reaktionen innerhalb der EU gestoßen, wobei einige Staaten eine verpflichtende Umverteilung kritisieren und andere mehr Schutz für Flüchtlinge fordern.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem fragilen Kompromiss, um eine humanitäre und gleichzeitig kontrollierte Migrationspolitik zu gewährleisten.
Deutschland Binnengrenzkontrollen – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.