EU erhöht Zölle für Hartweizen, Roggen und Gerste aus Russland
Getreideimporte aus Russland – Ab Juli werden in der Europäischen Union (EU) höhere Zölle auf Getreideimporte aus Russland und Belarus erhoben.
Diese Maßnahme wurde von den 27 EU-Ländern in Brüssel beschlossen und betrifft insbesondere Hartweizen, Roggen und Gerste.
Ziel der Zölle ist es, den europäischen Agrarsektor vor einer Destabilisierung durch russisches Getreide zu schützen und gleichzeitig die Einnahmen Russlands zu beschränken, die zur Finanzierung des Krieges gegen die Ukraine genutzt werden könnten.
Zölle von 93 bis 148 Euro pro Tonne
Für Hartweizensaat wird ein Zollsatz von 148 Euro pro Tonne erhoben. Für Roggen und Gerste beträgt der Zollsatz 93 Euro pro Tonne.
Diese Zölle sollen auch verhindern, dass Russland gestohlenes ukrainisches Getreide auf den europäischen Markt bringt.
Andere landwirtschaftliche Produkte wie Sojabohnen und Sonnenblumenkerne bleiben zollfrei, während Sonnenblumenöl mit einem Zollsatz von 6,4 Prozent belegt wird.
Im Jahr 2023 exportierte Russland 4,2 Millionen Tonnen Getreide- und Ölprodukte im Wert von 1,3 Milliarden Euro in die EU.
Probleme aufgrund Russlands Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation – Getreideimporte aus Russland
Es gibt rechtliche Herausforderungen aufgrund der Mitgliedschaft Russlands in der Welthandelsorganisation (WTO) und des Meistbegünstigungsgebots, das gleiche Handelsbedingungen für alle WTO-Mitglieder vorschreibt.
Die EU beruft sich auf eine Sicherheitsklausel in den WTO-Verträgen, um die erhöhten Zölle zu rechtfertigen.
Diese Klausel erlaubt es Ländern, Maßnahmen zu ergreifen, die sie für notwendig erachten, um ihre wesentlichen Sicherheitsinteressen zu schützen.
Welthandelsorganisation (WTO) Hintergrund – Getreideimporte aus Russland
Die Welthandelsorganisation (WTO) wurde 1995 gegründet und ist eine internationale Institution mit Sitz in Genf, Schweiz.
Ihr vorrangiges Ziel ist die Förderung des freien und fairen Handels zwischen den Mitgliedsstaaten, derzeit 164 an der Zahl.
Die WTO schafft ein Regelwerk für den internationalen Handel und überwacht dessen Einhaltung, um Handelsstreitigkeiten friedlich beizulegen.
Eines der Kernprinzipien der WTO ist die Meistbegünstigungsklausel, die besagt, dass Handelsvorteile, die einem Mitglied gewährt werden, allen anderen Mitgliedern ebenfalls zugutekommen müssen.
Durch verschiedene Handelsverhandlungen, wie die Doha-Runde, arbeitet die WTO daran, Handelshemmnisse abzubauen und wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.
Kritiker argumentieren jedoch, dass die Organisation oft die Interessen entwickelter Länder gegenüber denen der Entwicklungsländer priorisiert.
In Zeiten zunehmender Protektionismus und Handelskonflikte bleibt die Rolle der WTO essenziell, um globale Wirtschaftsbeziehungen zu stabilisieren und gemeinsame Standards zu setzen.
Getreideimporte aus Russland – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.