Deutsche Unternehmen blicken wieder deutlich pessimistischer in die Zukunft
IFO-Geschäftsklima im Juni – Im Juni verzeichnete das IFO-Geschäftsklima einen Rückgang auf 88,6 Punkte, nachdem es im Mai noch bei 89,3 Punkten lag.
Dies widersprach den Erwartungen vieler Experten, die mit einem Anstieg gerechnet hatten.
Die Daten basieren auf einer Umfrage unter rund 9000 Führungskräften, die sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die zukünftigen Aussichten skeptischer beurteilten als zuvor.
Clemens Fuest, Präsident des IFO-Instituts, kommentierte, dass die deutsche Wirtschaft derzeit große Schwierigkeiten habe, die Phase der Stagnation zu überwinden.
Trotz mancher Hoffnungen auf eine Belebung bleibt die private Nachfrage schwach, was die Erholung bremst.
Auftragsmangel im verarbeitenden Gewerbe
Die Umfrageergebnisse zeigten eine unterschiedliche Entwicklung in den verschiedenen Sektoren der Wirtschaft:
Im verarbeitenden Gewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima nach drei Monaten des Anstiegs wieder.
Dies lag vor allem an sinkenden Auftragsbeständen, die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage negativer und auch die Erwartungen für die Zukunft trübten sich ein.
Der Dienstleistungssektor zeigte eine Verbesserung der Stimmung.
Dies deutet auf eine höhere Nachfrage nach Dienstleistungen hin, obwohl die Gesamtwirtschaft weiterhin mit Problemen kämpft.
Im Handel verschlechterte sich das Geschäftsklima merklich.
Händler sehen sich mit Herausforderungen wie sinkender Konsumfreude und anhaltenden Problemen in den Lieferketten konfrontiert. Dies wirkt sich negativ auf ihre wirtschaftlichen Aussichten aus.
Baubranche zeigt sich weniger pessimistisch – IFO-Geschäftsklima im Juni
Das Bauhauptgewerbe verzeichnete einen leichten Anstieg im Geschäftsklimaindex. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Erwartungen der Bauunternehmen weniger pessimistisch wurden.
Dennoch bleibt die Lagebeurteilung aufgrund des Auftragsmangels schlecht.
Bauunternehmen berichten weiterhin von einem Mangel an neuen Aufträgen, was die Situation insgesamt schwierig macht.
IFO Institut Hintergrund
Das Ifo-Institut, kurz für „Institut für Wirtschaftsforschung“, ist eine renommierte Forschungseinrichtung in Deutschland, die sich mit wirtschaftlichen Analysen und Prognosen befasst.
Es wurde 1949 gegründet und ist Teil der Universität München. Das Institut genießt hohes Ansehen für seine Konjunkturprognosen, die regelmäßig veröffentlicht werden und als wichtige Indikatoren für die deutsche und internationale Wirtschaft gelten.
Besondere Bekanntheit erlangten die Ifo-Geschäftsklimaindex, der die Stimmung in der deutschen Wirtschaft misst.
Durch fundierte Forschung und praxisnahe Analysen trägt das Ifo-Institut wesentlich zur wirtschaftspolitischen Debatte und Entscheidungsfindung in Deutschland bei.
IFO-Geschäftsklima im Juni – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.