Niedergang der Demokratie – Ein Beispiel anhand des Niederganges der klassischen athenischen Demokratie
Ihre Abstraktionsfähigkeit wird beim Lesen bestätigen, dass sich die demokratischen Regierungsformen in den meisten westlichen Ländern in einer ähnlichen Situation befinden, besonders auch unter Berücksichtigung der Punkte 2 +3:
Der Niedergang der Demokratie im antiken Griechenland, insbesondere in Athen, war ein schrittweiser Prozess, der auf eine Kombination von internen politischen Spannungen, militärischen Niederlagen und wirtschaftlichen Problemen zurückzuführen war.
1. Der Peloponnesische Krieg (431–404 v. Chr.)
Einer der wichtigsten Faktoren für den Niedergang der athenischen Demokratie war der Peloponnesische Krieg zwischen Athen und Sparta sowie deren jeweiligen Verbündeten.
Der Krieg dauerte fast 30 Jahre und führte zu einer enormen Schwächung Athens in politischer, wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht. Eine spezielle Betrachtung der momentanen Kriegssituationen zeigt uns eine ähnliche Entwicklung auf.
Athen verlor den Krieg und erlitt schwerwiegende Folgen: Die Flotte wurde zerstört, das Reich zerfiel, und Athen verlor seinen Status als führende Macht im griechischen Raum.
Mit dem Ende des Krieges geriet die Demokratie unter Druck, da der Sieg Spartas zu einer Oligarchen-Herrschaft führte, die von spartanischen Interessen unterstützt wurde.
2. Wirtschaftliche Probleme und soziale Spannungen
Athen litt nach dem Peloponnesischen Krieg unter erheblichen wirtschaftlichen Problemen. Die Zerstörung der Flotte und die Verluste im Krieg hatten den Handel stark beeinträchtigt, und die Finanzierung der demokratischen Institutionen wurde schwieriger.
Soziale Ungleichheit und Unruhen nahmen zu, da viele Athener, insbesondere die ärmeren Schichten, wirtschaftlich benachteiligt waren.
Diese Spannungen führten zu einer Polarisierung der Gesellschaft, die die Stabilität der Demokratie weiter untergrub. Ein Blick unter anderemüber den Atlantik ist hier genauso hilfreich wie ein Blick auf den Balaton.
3. Politische Instabilität und Demagogie – Niedergang der Demokratie
Ein weiteres wichtiges Element des Niedergangs war die politische Instabilität innerhalb des demokratischen Systems. Während der klassischen Zeit erlebte Athen eine Reihe von Demagogen – politische Führer, die die Volksversammlung durch emotionale Appelle und populistische Rhetorik beeinflussten. Siehe Trump, siehe AfD, siehe Orban, siehe Le Pen etc.
Diese Demagogen nutzten die Ängste und Sorgen der Bürger aus, um kurzfristige politische Vorteile zu erzielen, oft ohne langfristige Lösungen für die wirtschaftlichen und politischen Probleme der Stadt zu bieten. Dies führte zu einer Erosion des Vertrauens in die demokratischen Institutionen und zur Zunahme von politischen Spaltungen.
5. Makedonische Eroberung (338 v. Chr.)
Ein weiterer entscheidender Moment im Niedergang der athenischen Demokratie war die Schlacht von Chaironeia im Jahr 338 v. Chr., in der Athen und seine Verbündeten von Philipp II. von Makedonien besiegt wurden.
Diese Niederlage bedeutete das Ende der Unabhängigkeit Athens und führte dazu, dass Athen unter den Einfluss der Makedonier geriet.
Nach der Niederlage behielt Athen eine gewisse Form von Selbstverwaltung, doch die Demokratie war nun stark eingeschränkt, da Makedonien die Kontrolle über die griechischen Stadtstaaten ausübte.
Die makedonische Vorherrschaft setzte der athenischen Freiheit faktisch ein Ende.
So weit sind die Demokratien dieser Welt zwar noch nicht, aber es ist tatsächlich nicht auszuschließen, dass eine ähnliches Szenario in absehbarer Zeit erfolgen kann.
6. Der Aufstieg Alexanders des Großen und das Ende der Unabhängigkeit – Niedergang der Demokratie
Nach dem Tod von Philipp II. übernahm sein Sohn Alexander der Große die Kontrolle über Griechenland und baute ein riesiges Reich auf.
Unter Alexanders Herrschaft wurde Athen zwar kulturell gefördert, aber die politischen Freiheiten und die demokratischen Strukturen waren stark eingeschränkt.
Nach Alexanders Tod und den anschließenden Diadochenkriegen (Nachfolgekriege) war Athen nur noch eine regionale Macht und verlor seine frühere politische und militärische Bedeutung.
Niedergang der Demokratie – Konklusion
Der Niedergang der Demokratie im antiken Athen war das Ergebnis einer Kombination von militärischen Niederlagen,
wirtschaftlichen Problemen,
sozialen Spannungen,
politischer Instabilität und dem
Aufstieg externer Mächte wie Sparta, Makedonien und Rom.
Die demokratischen Institutionen Athens, die einst als Modell für politische Freiheit und Bürgerbeteiligung galten, erodierten unter dem Druck interner und externer Faktoren.
Speziell auch der interne Faktor ist letztlich auf eine schlichte Tatsache zurück zu führen, die auch in der jetzigen Zeit die wesentliche Rolle spielt, aber schon fast als selbstverständlich akzeptiert wird und oft auch noch durch psychologische Streicheleinheiten hofiert wird.
Gemeint ist das in der heutigen Zeit absolut überbordende Ego.
Es ist die Summe aller ausgeprägten Egos in einem Staatengebilde, welches die Demokratie und den sozialen Gedanken gefährdet.
Niedergang der Demokratie – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
Niedergang der Demokratie – Foto: katatonia / adobe.com