Verwirrung um Langstreckenraketen: Selenskyj deutet nur indirekt an
Zurückhaltende Reaktionen auf mögliche Waffenfreigabe
Verwirrung um Langstreckenraketen – Die jüngsten Medienberichte über eine mögliche Freigabe von US-amerikanischen Langstreckenraketen an die Ukraine haben bislang weder von US-Präsident Joe Biden noch von ukrainischer Seite offiziell Bestätigung erhalten.
In den USA und der Ukraine äußern sich die Offiziellen sehr vorsichtig zu diesem sensiblen Thema.
Selenskyjs vorsichtige Andeutungen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezog sich in einer seiner abendlichen Videoansprachen nur indirekt auf die Berichte über die mögliche Genehmigung.
„Heute gibt es viele Medienberichte, dass wir die Erlaubnis erhalten haben, angemessene Maßnahmen zu ergreifen“, sagte Selenskyj und betonte, dass „Angriffe nicht mit Worten, sondern Taten geführt werden“.
Weiterhin fügte er hinzu: „Die Raketen werden für sich selbst sprechen.“
Lang erwartete Unterstützung durch ATACMS-Raketen
Medienberichten zufolge könnte die Erlaubnis für das ATACMS-Raketensystem gelten, dessen Reichweite bei etwa 300 Kilometern liegt.
Diese Unterstützung wäre für die ukrainische Armee insbesondere in der Region Kursk von entscheidender Bedeutung.
Seit Monaten hatte Selenskyj bei seinen westlichen Verbündeten um die Freigabe dieser Waffen gerungen, im Glauben, dass nur ein entschlossenes militärisches Vorgehen gegen Russland den Krieg beenden könne.
Polens klare Haltung und Unterstreichung des Verteidigungsrechts
Auch die polnische Regierung sprach sich für die Entscheidung der USA aus.
Polens Außenminister Radoslaw Sikorski lobte Bidens Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen, darunter die Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland und massiven Raketenangriffe auf die Ukraine.
„Das Opfer einer Aggression hat das Recht, sich zu verteidigen“, betonte Sikorski.
Russische Drohungen und Eskalationswarnungen
Moskau reagierte scharf auf die Berichte. Leonid Sluzki, Vorsitzender des Ausschusses für Internationale Angelegenheiten in der Staatsduma, warnte vor einer ernsthaften Eskalation, die weitreichendere Folgen haben könnte.
Noch drastischer äußerte sich Wladimir Jabarow, der eine mögliche Genehmigung als Schritt in Richtung eines Dritten Weltkriegs bezeichnete.
Unklare Position des Westens und Unsicherheiten
Die unklare Position des Westens und mögliche Reaktionen sorgen für Verunsicherung.
Obwohl die russische Regierung offiziell noch nicht Stellung bezog, hatte Präsident Wladimir Putin Mitte September bereits gewarnt, dass ein solcher Schritt eine direkte Beteiligung von NATO-Staaten und europäischen Ländern am Krieg in der Ukraine bedeuten könnte.
Wartende Welt und vorsichtige Pläne – Verwirrung um Langstreckenraketen
Bislang bleibt die Biden-Administration zurückhaltend. Die russische Parlamentarierin Maria Butina kritisierte die Regierung in Washington dafür, die Lage eskalieren zu lassen, bevor ein neuer US-Präsident das Amt übernimmt.
Sie hofft, dass Donald Trump, sollte er wiedergewählt werden, diese Entscheidung rückgängig macht.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt und welche langfristigen geopolitischen Folgen sie mit sich bringen wird.
Putin und das russische Verteidigungsministerium bereiten sich bereits auf verschiedene Reaktionsmöglichkeiten vor.
Verwirrung um Langstreckenraketen – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.