Bundeskanzler Scholz verliert die Vertrauensfrage
Scholz verfehlt die Mehrheit im Bundestag
Scholz verliert die Vertrauensfrage – Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Bundestag die Vertrauensfrage verloren, wie von seiner Seite beabsichtigt.
Bei der Abstimmung gaben 394 Abgeordnete ihre Stimme gegen Scholz ab, nur 207 unterstützten ihn, und 116 enthielten sich.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas verkündete das Ergebnis, das deutlich unter der notwendigen Mehrheit von 367 Stimmen lag, um das Vertrauen zu behalten.
Treffen mit Bundespräsident Steinmeier
Unmittelbar nach der Abstimmung traf Scholz Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue, um die Auflösung des Bundestags zu erbitten.
Diese Entscheidung ebnet den Weg für Neuwahlen, die voraussichtlich am 23. Februar 2025 stattfinden werden.
Steinmeier hat ab dem Zeitpunkt der Anfrage 21 Tage Zeit, um zu entscheiden, ob er der Auflösung zustimmt und eine Neuwahl innerhalb von 60 Tagen ansetzt.
Abstimmungsverhalten der Parteien
Die Abstimmungslisten des Bundestags zeigen ein klares Bild der Fraktionen:
Alle 201 anwesenden SPD-Abgeordneten votierten für Scholz, während die CDU/CSU-Fraktion mit 196 Stimmen geschlossen gegen den Kanzler stimmte.
Auch die Grünen mit 115 Abgeordneten und die FDP mit 88 Abgeordneten enthielten bzw. stimmten gegen Scholz.
Bemerkenswert war die Unterstützung von drei AfD-Abgeordneten und drei fraktionslosen Abgeordneten für den Kanzler, darunter Volker Wissing, der aus der FDP ausgetreten ist.
Die Debatte vor der Abstimmung
Vor der Abstimmung nutzte Scholz seine Redezeit, um die FDP scharf zu attackieren, die er einer „wochenlangen Sabotage“ beschuldigte.
Scholz argumentierte, dass es nun an den Bürgerinnen und Bürgern liege, den politischen Kurs Deutschlands neu zu bestimmen.
Er setzte sich nur kurz mit der eigentlichen Vertrauensfrage auseinander und konzentrierte sich darauf, mit einem Programm für die SPD um Wählerstimmen zu werben.
Reaktionen der politischen Gegner
Unionsfraktionschef Friedrich Merz kritisierte Scholz scharf und warf ihm vor, das Land in eine wirtschaftliche Krise geführt zu haben.
Er bezeichnete den Tag der Vertrauensabstimmung als „Tag der Erleichterung“ für Deutschland.
Auch der frühere Finanzminister Christian Lindner (FDP) äußerte heftige Kritik an Scholz‘ Wirtschaftspolitik und bemängelte die fehlenden Antworten der Ampelkoalition auf drängende wirtschaftliche Fragen.
Warnungen und Zukunftsaussichten
Robert Habeck, Kanzlerkandidat der Grünen, warnte davor, die bevorstehenden Neuwahlen naiv zu betrachten.
Er betonte, dass auch nach den Wahlen schwierige Bündnisse zu erwarten seien, die von den Beteiligten Kompromissbereitschaft erfordern.
Eine schnelle Regierungsbildung nach der Neuwahl sei nicht garantiert.
Regierung bleibt vorläufig im Amt – Scholz verliert die Vertrauensfrage
Trotz der verlorenen Vertrauensfrage bleibt die aktuelle Bundesregierung im Amt, bis der neue Bundestag zusammentritt und eine neue Regierungskoalition gebildet wird.
Die Ampelkoalition aus SPD und Grünen hat im Bundestag keine Mehrheit mehr, seit die FDP-Minister, mit Ausnahme von Volker Wissing, das Kabinett nach der Entlassung von Christian Lindner verlassen haben.
Dies war das sechste Mal in der Geschichte der Bundesrepublik, dass der Bundestag über die Vertrauensfrage abstimmte.
Scholz verliert die Vertrauensfrage – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.