Die Krise der deutschen Wirtschaft: Ein Anstieg der Firmenpleiten
Historischer Höchststand seit 2015 erreicht
Anstieg der Firmenpleiten – Die anhaltende Konjunkturkrise hat in Deutschland zu einem signifikanten Anstieg der Firmeninsolvenzen geführt.
Die Zahl der Pleiten steigt im Vergleich zum Vorjahr um etwa ein Viertel.
Insbesondere größere Unternehmen waren zuletzt betroffen, sodass die Zahl der Insolvenzen ein Niveau erreicht hat, das zuletzt 2015 überschritten wurde.
Überblick der Situation
Laut Berechnungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform wird die Zahl der Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um 24,3 Prozent auf 22.400 Fälle ansteigen.
Nur im Jahr 2015 wurden mit 23.180 Fällen mehr Insolvenzen verzeichnet.
Die wirtschaftliche Dauerflaute belastet die deutsche Wirtschaft schwer, und Experten hatten bereits für 2024 einen signifikanten Anstieg der Firmenpleiten prognostiziert.
Die Auswirkungen der Corona-Jahre, steigende Energiepreise und erhöhte Zinsen haben viele Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht.
Hinzu kommt das Auslaufen von Ausnahmeregelungen des Staates, die während der Pandemie eine Pleitewelle abwenden sollten.
Branchenübergreifender Anstieg der Insolvenzen
Insolvenzen haben in allen Wirtschaftsbereichen zugenommen.
Der Dienstleistungssektor ist dabei besonders betroffen und verzeichnet einen Anstieg von 27,1 Prozent, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe mit einem Plus von 23,9 Prozent.
Die höchste Insolvenzquote, gemessen an den Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen, weist das Baugewerbe auf, mit einer Quote von 97.
Vor allem Kleinstunternehmen mit höchstens zehn Beschäftigten sind betroffen, sie machen 81,4 Prozent aller Fälle aus.
Besorgniserregend ist jedoch auch der überdurchschnittliche Anstieg bei größeren Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten.
Hier sind die Fallzahlen um 44,4 Prozent gestiegen.
Hohe Schadenssummen und Ketteninsolvenzen
Besonders alarmierend ist die Zunahme sogenannter „Ketteninsolvenzen“.
Die Krisen der letzten Jahre, darunter die Corona-Pandemie und die Inflation, haben viele Unternehmen ausgezehrt und tragen nun zu einer Dynamik bei, die weitere Insolvenzen fördert.
Die Schadenssumme für Gläubiger ist deutlich gestiegen und beläuft sich auf schätzungsweise 56 Milliarden Euro, verglichen mit 31,2 Milliarden Euro im Vorjahr.
Die Zahl der bedrohten oder weggefallenen Arbeitsplätze dürfte von 205.000 auf etwa 320.000 ansteigen.
Zu den Großinsolvenzen, die dazu beitragen, gehören prominente Fälle wie Galeria Karstadt Kaufhof und FTI Touristik.
Verbraucher ebenfalls stark belastet
Nicht nur Unternehmen, auch Verbraucher sind von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten betroffen.
Für das Jahr 2024 meldet Creditreform einen Anstieg der Verbraucherinsolvenzen. Insgesamt wurden 72.100 neue Verfahren registriert, was einem Anstieg von 8,5 Prozent entspricht.
Hauptursachen sind die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und höheren Kreditzinsen, die die Verbraucher schwer belasten. Zudem wird die Lage durch den Abbau gut bezahlter Arbeitsplätze weiter verschärft.
Die deutsche Wirtschaft steht vor einer ernsten Herausforderung.
Der Anstieg der Insolvenzen und die damit verbundenen Schäden betreffen alle Wirtschaftsbereiche und setzen sowohl Unternehmen als auch Verbraucher stark unter Druck.
Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Krise zu mildern und die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.
Anstieg der Firmenpleiten – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.