AfD-Parteitag in Riesa: Ein besonderer Tag für die Partei
Alice Weidel zur Kanzlerkandidatin gewählt
Auf dem Bundesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) in Riesa wurde ein historischer Meilenstein erreicht:
Alice Weidel, die aktuelle Partei- und Fraktionsvorsitzende, wurde einstimmig zur ersten Kanzlerkandidatin der AfD gekürt.
Die Wahl erfolgte per Akklamation, ohne eine formelle Abstimmung mit Stimmzählung.
Weidel und die AfD visieren die Übernahme der Regierungsverantwortung nach der kommenden Bundestagswahl an, wie der Co-Vorsitzende Tino Chrupalla klarstellte.
Erstmalige Aufstellung eines Kanzlerkandidaten
Bisher hatte die AfD bei früheren Bundestagswahlen stets auf die Aufstellung eines eigenen Kanzlerkandidaten verzichtet.
Alice Weidel bildete jedoch bereits in den Jahren 2017 und 2021 gemeinsam mit anderen eine Spitzenkandidaten-Duo für Bundestagswahlen.
Weidels Pläne für die ersten 100 Tage
In ihrer anschließenden Rede skizzierte Weidel ihre politischen Pläne für die ersten 100 Tage einer AfD-Regierung.
Hauptpunktthemen waren die Schließung der deutschen Grenzen und umfangreiche Rückführungsmaßnahmen, die sie unter dem Begriff „Remigration“ zusammenfasste.
Zudem kündigte Weidel an, alle Windräder zu demontieren und funktionsfähige Kernkraftwerke wieder ans Netz zu nehmen.
Auch längeren Laufzeiten für Kohlekraftwerke stimmte sie zu.
Stellungnahme zu Gender Studies und Energiepolitik
Ein weiterer kontroverser Punkt in ihrer Rede war die Abschaffung aller Gender Studies-Programme und die Entlassung der entsprechenden Professoren.
Weidel kritisierte die deutschen Universitäten als „queer-woke Kaderschmieden“.
Darüber hinaus versprach sie, Deutschlands Energiebezug aus der „Nord Stream“-Pipeline wieder aufzunehmen und bedankte sich bei Techmilliardär Elon Musk für ein kürzlich geführtes Gespräch auf der Plattform X.
Verzögerungen wegen Proteste
Der Parteitag war von massiven Protesten und Blockaden begleitet, was zu einer mehr als zweistündigen Verzögerung führte.
Wegen der Blockaden wurde die Anreise vieler der rund 600 Delegierten massiv behindert, darunter auch der Parteivorsitzenden Alice Weidel.
Die Veranstaltung, die um 10 Uhr beginnen sollte, startete schließlich erst nach 12 Uhr.
Reaktionen und Vorwürfe
Co-Vorsitzender Tino Chrupalla äußerte scharfe Kritik an den Demonstrierenden und bezeichnete sie als „Antidemokraten und Terroristen“, weil sie Parteitagsteilnehmer bedrohten und Polizisten angriffen.
Chrupalla dankte den Sicherheitskräften für ihren Einsatz.
Blick nach vorn
Neben der Wahl von Weidel zur Kanzlerkandidatin strebt die AfD an, auf diesem Parteitag ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl am 23. Februar zu beschließen.
Der Parteitag in Riesa könnte somit als Beginn einer neuen Ära innerhalb der AfD betrachtet werden, in der sie sich erstmalig mit einer eigenen Kanzlerkandidatin im politischen Wettbewerb aufstellt.
Alice Weidel Kanzlerkandidatin der AfD – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.