Steigendes Gesamtdefizit im öffentlichen Haushalt
Bund, Länder und Sozialversicherungen mit deutlich größerem Defizit als noch 2023
Kern- und Extrahaushalte mit 108 Milliarden Euro im Minus
Steigendes Gesamtdefizit im öffentlichen Haushalt – In den ersten drei Quartalen 2024 verzeichneten die Kern- und Extrahaushalte von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung ein Gesamtdefizit von 108 Milliarden Euro.
Das Defizit lag damit 16,1 Milliarden Euro höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Die Gesamteinnahmen der öffentlichen Haushalte beliefen sich in den ersten neun Monaten des Jahres auf 1.405,8 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 5,1 Prozent im Vergleich zu 2023.
Demgegenüber stiegen die Ausgaben noch deutlicher an und erreichten 1.513,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 5,8 Prozent entspricht.
Die Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben wuchsen um 4,3 Prozent auf 1.200,4 Milliarden Euro.
Sozialversicherungsbeiträge verzeichneten mit einem Plus von 7 Prozent ebenfalls ein kräftiges Wachstum.
Besonders auffällig war der massive Anstieg der Abgeltungssteuer, die aufgrund höherer Zinsen um 146,5 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro anstieg.
Trotz dieser positiven Entwicklung konnten die Mehreinnahmen die gestiegenen Ausgaben nicht ausgleichen.
Bund mit Defizit von 58,2 Milliarden Euro – Gesamtdefizit im öffentlichen Haushalt
Der Bund erzielte in den ersten drei Quartalen ein Defizit von 58,2 Milliarden Euro, das im Vergleich zum Vorjahr um 17,7 Milliarden Euro reduziert wurde.
Die Einnahmen des Bundes profitierten von Verkäufen staatlicher Beteiligungen, unter anderem an der Commerzbank und der Deutschen Post, die zusätzliche 4,7 Milliarden Euro einbrachten.
Gleichzeitig stiegen die Ausgaben jedoch, insbesondere durch höhere Beteiligungskosten in Höhe von 3,5 Milliarden Euro, die durch eine Eigenkapitalaufstockung bei der Deutschen Bahn verursacht wurden.
Auch Länder, Kommunen und Sozialversicherung mit großem Defizit – Steigendes Gesamtdefizit im öffentlichen Haushalt
Die Haushalte der Länder, Kommunen und der Sozialversicherung verzeichneten deutliche Defizite.
Die Länder wiesen ein Defizit von 7,3 Milliarden Euro auf, nachdem im Vorjahr noch ein Überschuss von 3,1 Milliarden Euro erzielt worden war.
Die Kommunen verzeichneten einen Fehlbetrag von 25,9 Milliarden Euro, ein Anstieg um 14,5 Milliarden Euro im Vergleich zu 2023.
Auch die Sozialversicherung geriet stärker ins Minus und meldete ein Defizit von 16,1 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 8,9 Milliarden Euro entspricht.
Statistisches Bundesamt Hintergrund – Gesamtdefizit im öffentlichen Haushalt
Das Statistische Bundesamt, oft auch Destatis genannt, ist die zentrale Behörde für amtliche Statistiken in Deutschland. Mit Sitz in Wiesbaden sammelt und analysiert es eine Vielzahl von Daten, die sowohl national als auch international von großer Bedeutung sind.
Zu den Aufgaben von Destatis gehört unter anderem die Erhebung von Bevölkerungszahlen, wirtschaftlichen Indikatoren und sozialen Statistiken. Diese Daten dienen als Grundlage für politische Entscheidungen, wissenschaftliche Forschung und die Information der Öffentlichkeit.
Darüber hinaus stellt das Statistische Bundesamt sicher, dass die erhobenen Daten zuverlässig, neutral und objektiv sind.
In einer zunehmend datengesteuerten Welt leistet Destatis einen unverzichtbaren Beitrag zur Transparenz und Entscheidungsfindung in der Bundesrepublik Deutschland.
Gesamtdefizit im öffentlichen Haushalt – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
Foto: Bundesministerium der Finanzen / Photothek