Das Ende der Apartheid: Südafrika stimmt für eine neue Zukunft
Ein historisches Referendum am 17. März 1992
Apartheid Ende 1992 – Am 17. März 1992 fiel eine der bedeutendsten Entscheidungen in der Geschichte Südafrikas:
In einem landesweiten Referendum stimmten rund 70 Prozent der weißen Bevölkerung für das Ende der Apartheid.
Dieses Ergebnis ebnete den Weg für demokratische Reformen, eine neue Verfassung und die ersten freien Wahlen des Landes im Jahr 1994.
Die Abstimmung war ein entscheidender Schritt, um das jahrzehntelange System der Rassentrennung und Diskriminierung zu überwinden.
Das Apartheid-System – Jahrzehnte der Unterdrückung
Seit 1948 hatte die Apartheid Südafrika geprägt.
Unter der Herrschaft der weißen Minderheitsregierung wurden schwarze Südafrikaner systematisch entrechtet, von politischen Prozessen ausgeschlossen und in allen gesellschaftlichen Bereichen diskriminiert.
Die Rassentrennung umfasste Wohngebiete, Schulen, öffentliche Einrichtungen und sogar Ehen.
Schwarze Menschen durften bestimmte Gebiete nicht betreten, brauchten Sondergenehmigungen für Reisen und hatten keine politische Mitsprache.
Widerstand gegen dieses System kam sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland.
Die Anti-Apartheid-Bewegung wurde von Organisationen wie dem Afrikanischen Nationalkongress (ANC) unter der Führung von Nelson Mandela angeführt.
Doch die Regierung reagierte mit Härte: Proteste wurden niedergeschlagen, Freiheitskämpfer inhaftiert und politische Gegner verfolgt.
Der Weg zum Referendum
Die politische Wende begann Ende der 1980er-Jahre.
Der zunehmende internationale Druck – in Form von wirtschaftlichen Sanktionen und diplomatischen Maßnahmen – schwächte die südafrikanische Regierung erheblich.
Gleichzeitig gab es massive Proteste und Unruhen im Land. Der damalige Präsident Frederik Willem de Klerk, der 1989 an die Macht kam, erkannte, dass die Apartheid nicht mehr aufrechterhalten werden konnte.
Am 2. Februar 1990 überraschte de Klerk die Welt mit einer Rede, in der er das Verbot des ANC aufhob und die Freilassung Nelson Mandelas ankündigte. Am 11. Februar 1990 verließ Mandela nach 27 Jahren Haft das Gefängnis und wurde zur Symbolfigur des Wandels.

Doch um die Apartheid offiziell zu beenden, war die Zustimmung der weißen Bevölkerung nötig. Aus diesem Grund entschied de Klerk, ein Referendum durchzuführen.
Nur die weißen Bürger Südafrikas durften abstimmen, was auf große Kritik stieß, da es gerade die schwarze Bevölkerung war, die am meisten unter der Apartheid gelitten hatte. Dennoch war das Ergebnis eindeutig:
Mit etwa 70 Prozent stimmten die weißen Südafrikaner für die Abschaffung der Rassengesetze und für die Einleitung demokratischer Reformen.
Der Weg zu den ersten freien Wahlen – Apartheid Ende 1992
Nach dem Referendum begann ein intensiver Reformprozess.
1993 wurde eine Übergangsverfassung verabschiedet, die den Weg für eine demokratische Wahl im Jahr 1994 bereitete.
In dieser ersten multirassischen Wahl durfte erstmals die gesamte Bevölkerung Südafrikas – unabhängig von Hautfarbe oder Herkunft – ihre Stimme abgeben.
Das Ergebnis war ein Erdrutschsieg für den Afrikanischen Nationalkongress (ANC): Mit über 62 Prozent der Stimmen errang die Partei die absolute Mehrheit.
Nelson Mandela, der jahrelang als politischer Gefangener gegen die Apartheid gekämpft hatte, wurde am 9. Mai 1994 zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt.
Seine Wahl galt als Symbol für Freiheit, Versöhnung und einen Neuanfang für das Land.
Nelson Mandelas Präsidentschaft und das neue Südafrika
Unter Mandela begann Südafrika, sich von den Wunden der Apartheid zu erholen.
Er setzte auf Versöhnung statt Rache und gründete die Wahrheits- und Versöhnungskommission, die Verbrechen der Vergangenheit aufarbeitete, ohne einen neuen Bürgerkrieg zu riskieren.
Zudem wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die Südafrika als demokratischen Staat mit gleichen Rechten für alle Bürgerinnen und Bürger definierte.
Auch wirtschaftlich und diplomatisch erholte sich das Land langsam von den jahrzehntelangen Sanktionen und Isolationen.
Apartheid Ende 1992 – Das Erbe des Referendums
Obwohl das Apartheid-System offiziell abgeschafft wurde, kämpft Südafrika bis heute mit den Folgen dieser dunklen Vergangenheit.
Soziale Ungleichheit, Armut und Rassismus sind nach wie vor Herausforderungen, die das Land bewältigen muss.
Doch das Referendum vom 17. März 1992 bleibt ein bedeutendes Ereignis, das den Weg in eine bessere Zukunft ermöglichte.
Nelson Mandela fasste die historische Bedeutung dieses Wandels in einer seiner berühmten Reden zusammen:
„Wir haben die Freiheit gewonnen, nun müssen wir lernen, sie gemeinsam zu leben.“
Der 17. März 1992 bleibt als Tag in Erinnerung, an dem ein System der Unterdrückung per Volksentscheid beendet wurde – und ein neues Kapitel der Demokratie begann.
Apartheid Ende 1992 – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
Apartheid Ende 1992 Foto: Mario Hagen / adobe.com