Das Ende der gemeinsamen Besatzungspolitik – Die Sowjetunion verlässt den Alliierten Kontrollrat
20. März 1948: Der Bruch zwischen Ost und West
Sowjetunion verlässt Alliierten Kontrollrat – Am 20. März 1948 kam es zu einer entscheidenden Zäsur in der Nachkriegsordnung Deutschlands:
Die Sowjetunion verließ den Alliierten Kontrollrat, das höchste Regierungsorgan der vier Siegermächte in Deutschland.
Dieser Schritt markierte das endgültige Scheitern der gemeinsamen Verwaltung des besetzten Landes und ebnete den Weg für die spätere Teilung Deutschlands in Ost und West.
Hintergrund: Deutschland unter alliierter Kontrolle
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 übernahmen die vier Hauptsiegermächte – die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion – die Regierungsgewalt in Deutschland.
Dazu wurde der Alliierte Kontrollrat gegründet, der als oberste Verwaltungsinstanz über ganz Deutschland fungieren sollte.
Das Land war in vier Besatzungszonen aufgeteilt:
- Die Sowjetische Besatzungszone im Osten
- Die Amerikanische Besatzungszone im Süden
- Die Britische Besatzungszone im Norden
- Die Französische Besatzungszone im Südwesten
Die Idee hinter dem Kontrollrat war eine gemeinsame Verwaltung Deutschlands, um eine erneute Bedrohung für den Weltfrieden zu verhindern und das Land nach den Zerstörungen des Krieges wiederaufzubauen.
Alle Entscheidungen mussten jedoch einstimmig getroffen werden, was schnell zu Spannungen zwischen den Alliierten führte.
Wachsende Konflikte zwischen den Siegermächten – Sowjetunion verlässt Alliierten Kontrollrat
Die Zusammenarbeit der vier Besatzungsmächte war von Anfang an problematisch.
Während die Westalliierten eine wirtschaftliche und politische Stabilisierung Deutschlands anstrebten, verfolgte die Sowjetunion eine völlig andere Strategie:
Sie wollte Deutschland als Ganzes unter kommunistischen Einfluss bringen und Reparationszahlungen aus den westlichen Zonen einfordern.
Bereits in den Jahren 1946 und 1947 kam es zu mehreren Krisen:
- Die USA und Großbritannien führten ihre Zonen wirtschaftlich zusammen (Bizone, später Trizone mit Frankreich).
- Die Sowjetunion betrieb eine systematische Demontage von Industrieanlagen in ihrer Besatzungszone.
- Die Idee eines einheitlichen Deutschlands wurde durch zunehmende ideologische Differenzen infrage gestellt.
Der Bruch: Sowjetunion verlässt Alliierten Kontrollrat
Der endgültige Konflikt brach Anfang 1948 aus, als die Westmächte begannen, über eine Währungsreform und die wirtschaftliche Neustrukturierung Deutschlands zu beraten.

Die USA, Großbritannien und Frankreich wollten die Wirtschaft in ihren Zonen stabilisieren und auf eine demokratische Ordnung hinarbeiten.
Die Sowjetunion lehnte dies entschieden ab, da sie eine Schwächung ihres Einflusses in Deutschland befürchtete.
Am 20. März 1948 verließ der sowjetische Vertreter Wassili Sokolowski demonstrativ eine Sitzung des Kontrollrats und erklärte, dass die UdSSR nicht mehr an den Beratungen teilnehmen werde.
Damit war die Zusammenarbeit zwischen Ost und West endgültig gescheitert.
Sowjetunion verlässt Alliierten Kontrollrat Folgen: Der Weg zur deutschen Teilung
Der Austritt der Sowjetunion aus dem Kontrollrat hatte weitreichende Konsequenzen für Deutschland und Europa:
- Auflösung des Kontrollrats: Da Entscheidungen nur einstimmig getroffen werden konnten, war das Gremium nach dem Austritt der Sowjetunion faktisch handlungsunfähig. Die westlichen Alliierten setzten daraufhin auf eigene Strukturen.
- Vertiefung der West-Allianz: Die westlichen Besatzungszonen rückten enger zusammen. Im Juni 1948 führten die Westmächte die D-Mark als neue Währung ein – ein Schritt, den die Sowjetunion als feindlichen Akt betrachtete.
- Berliner Blockade: Als direkte Reaktion auf die Währungsreform blockierte die Sowjetunion von Juni 1948 bis Mai 1949 alle Straßen- und Eisenbahnverbindungen nach West-Berlin. Die Berliner Luftbrücke wurde zur symbolischen Kraftprobe zwischen Ost und West.
- Gründung zweier deutscher Staaten: Die Spaltung Deutschlands wurde unumkehrbar. Am 23. Mai 1949 entstand die Bundesrepublik Deutschland (BRD) in den westlichen Besatzungszonen. Wenige Monate später, am 7. Oktober 1949, wurde als Antwort die Deutsche Demokratische Republik (DDR) in der sowjetischen Besatzungszone gegründet.
Der Kalte Krieg beginnt – Sowjetunion verlässt Alliierten Kontrollrat
Der sowjetische Ausstieg aus dem Kontrollrat war ein frühes Zeichen für die sich vertiefende Blockkonfrontation zwischen Ost und West.
Die ideologischen Gegensätze zwischen den USA und der Sowjetunion wurden immer deutlicher und entwickelten sich zum Kalten Krieg, der über vier Jahrzehnte die Weltpolitik prägte.
Mit dem Bruch der Alliierten Besatzungspolitik war das Nachkriegsdeutschland nicht mehr zu retten – die Teilung war besiegelt.
Die Westmächte setzten auf ein demokratisches, marktwirtschaftliches Deutschland, während die Sowjetunion in ihrer Zone ein sozialistisches System unter kommunistischer Führung errichtete.
Ein Schlüsselmoment der Nachkriegsgeschichte – Sowjetunion verlässt Alliierten Kontrollrat
Der 20. März 1948 markierte das offizielle Ende der gemeinsamen Verwaltung Deutschlands durch die Siegermächte und war ein zentraler Wendepunkt auf dem Weg zur deutschen Teilung.
Die Entscheidung der Sowjetunion, den Alliierten Kontrollrat zu verlassen, machte endgültig klar, dass es keine gemeinsame Lösung für Deutschland geben würde.
Während die westlichen Besatzungszonen auf eine politische und wirtschaftliche Einheit hinarbeiteten, isolierte sich die Sowjetunion zunehmend und schuf in ihrer Zone eine sozialistische Diktatur.
Dieser Schritt sollte für Jahrzehnte die Grenzen Europas prägen – bis zur Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990.
Sowjetunion verlässt Alliierten Kontrollrat – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.