Trumps Zollhammer: 20 Prozent auf EU-Importe – Handelskonflikt spitzt sich zu
Trumps Zollhammer – US-Präsident kündigt massive Strafzölle an – auch Deutschland stark betroffen
Ein „Tag der Befreiung“ mit globalen Konsequenzen
Washington, D.C. – US-Präsident Donald Trump hat mit einer beispiellosen Zollmaßnahme einen neuen Handelskonflikt mit der Europäischen Union entfacht. Künftig sollen auf sämtliche Importe aus der EU Zölle in Höhe von 20 Prozent erhoben werden.
In einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses unterzeichnete Trump das entsprechende Dekret persönlich – und sprach vom „Liberation Day“, dem „Tag der Befreiung“ für die amerikanische Industrie.
„Jahrzehntelang wurde unser Land ausgeplündert – von Freunden und Feinden“, erklärte Trump in gewohnt scharfer Rhetorik. Die USA hätten sich zu lange unter Wert verkauft.
Mit den neuen Maßnahmen wolle man die Produktionsbasis im Inland stärken, so Trump. Gleichzeitig erließ der Präsident Strafzölle auf Importe aus zahlreichen weiteren Ländern – bis zu 34 Prozent auf Waren aus China, 25 Prozent für Südkorea und 32 Prozent auf Produkte aus Taiwan.
Reziproke Zölle: Trump wirft EU „Abzocke“ vor
Trump begründete die Entscheidung mit angeblich unfairen Handelspraktiken der EU. Während die USA für viele Produkte kaum Zölle verlangten, würden europäische Staaten US-Waren mit hohen Abgaben belegen. „Sie zocken uns ab. Es ist erbärmlich“, so Trump. Die neuen Zölle seien deshalb „reziprok“ – also als Spiegelmaßnahme gedacht.
Die EU erhebe auf viele US-Importe laut Trump bis zu 39 Prozent Zoll, was die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Produkte auf dem Weltmarkt beeinträchtige. Der US-Präsident sieht sich mit dieser Politik als Wiederhersteller wirtschaftlicher Gerechtigkeit.
Auswirkungen auf Verbraucher und Unternehmen
Experten rechnen mit massiven wirtschaftlichen Auswirkungen – auf beiden Seiten des Atlantiks.
Zwar müssen die Zölle von den US-Importeuren gezahlt werden, doch diese dürften die zusätzlichen Kosten an die Verbraucher weitergeben.

Das bedeutet: Preissteigerungen für viele Produkte aus Europa – von Autos über Maschinen bis hin zu Lebensmitteln.
Besonders betroffen sind deutsche Hersteller, die traditionell stark in die USA exportieren.
Die Autoindustrie, aber auch der Maschinenbau und Chemiesektor stehen vor schmerzhaften Umsatzeinbußen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) warnt vor Produktionsrückgängen und Arbeitsplatzverlusten.
Europa bereitet Gegenmaßnahmen vor
Die Reaktion aus Brüssel ließ nicht lange auf sich warten: Die Europäische Kommission kündigte an, Gegenzölle zu prüfen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, man werde auf diese „einseitige und aggressive Maßnahme“ mit „Entschlossenheit und Augenmaß“ reagieren.
Bereits jetzt wird in der EU-Liste möglicher Vergeltungszölle diskutiert – darunter auf amerikanische Motorräder, Whiskey, Erdnussbutter und Technologieprodukte. Die Geschichte droht sich zu wiederholen: Bereits in Trumps erster Amtszeit hatten Strafzölle auf Stahl und Aluminium zu einem erbitterten Handelsstreit geführt.
US-Senat stimmt knapp zu – politische Fronten verhärten sich
Der US-Senat billigte Trumps neue Zollpolitik mit knapper Mehrheit (51 zu 48 Stimmen). Während republikanische Hardliner den Präsidenten feiern, kritisieren Demokraten die Maßnahme als wirtschaftlich riskant und politisch gefährlich. Auch innerhalb der Wirtschaft mehren sich skeptische Stimmen – viele Unternehmer fürchten Störungen globaler Lieferketten und Unsicherheit für Investitionen.
Trumps Beraterkreis rund um Elon Musk, der die Idee eines verschlankten und selbstversorgenden US-Staats propagiert, dürfte maßgeblichen Einfluss auf diese Entwicklung gehabt haben.
Deutschland als einer der Hauptbetroffenen – Trumps Zollhammer
Für die exportorientierte deutsche Wirtschaft sind Trumps Maßnahmen ein schwerer Schlag. Deutschland ist einer der wichtigsten Handelspartner der USA innerhalb der EU.
Besonders deutsche Automarken wie BMW, Mercedes-Benz oder Volkswagen sind stark abhängig vom US-Markt.
Ökonomen warnen:
Sollte der Handelsstreit eskalieren, droht eine Kettenreaktion, die nicht nur Lieferketten unterbricht, sondern auch die Konjunktur in Deutschland empfindlich dämpfen könnte.
Der Exportüberschuss, auf den Trump regelmäßig verweist, könnte so zur Bumerang-Wirkung führen:
Statt Vorteile zu bringen, werden deutsche Unternehmen durch Strafmaßnahmen und politische Unsicherheit ausgebremst.
Eskalation mit Ansage – Trumps Zollhammer
Donald Trumps Ankündigung, auf EU-Importe künftig 20 Prozent Zölle zu erheben, ist ein kraftvoller, aber riskanter Schritt seiner wirtschaftspolitischen Agenda. Während er sich im eigenen Land als Kämpfer für amerikanische Jobs inszeniert, stehen internationale Handelsbeziehungen vor einer neuen Belastungsprobe.
Was Trump als „Befreiung der amerikanischen Wirtschaft“ feiert, könnte sich global als Bremsklotz für Wachstum und Stabilität entpuppen. Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob der Handelskonflikt noch zu stoppen ist – oder in eine neue Eskalationsstufe eintritt.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.