Meloni bei Trump: Hoffnung auf Handelsdeal
Meloni bei Trump – Italiens Regierungschefin zu Besuch im Weißen Haus – Demonstrative Einigkeit trotz offener Fragen
Freundlicher Empfang mit politischen Untertönen
Beim Besuch von Giorgia Meloni im Weißen Haus demonstrierten der US-Präsident und die italienische Ministerpräsidentin Einigkeit.
Donald Trump zeigte sich ausgesprochen angetan von seiner Gästin:
„Ich mag sie sehr. Sie ist eine großartige Ministerpräsidentin und macht einen fantastischen Job.“
Auch Meloni wirkte gelöst. In ihrer typischen Mischung aus Klartext und diplomatischem Tonfall betonte sie die Bedeutung von Dialog und Kompromiss zwischen Europa und den USA.
Man müsse miteinander sprechen, sagte sie, um sich „in der Mitte“ zu treffen – eine Anspielung auf die Verhandlungen über ein neues Handelsabkommen.
Trumps Optimismus: „Zu 100 Prozent sicher“
Trump zeigte sich gewohnt zuversichtlich. Ein neues Handelsabkommen mit der EU werde es geben, „selbstverständlich“ und noch vor Ende der derzeitigen 90-tägigen Zollpause, die am 8. Juli endet. „Ich bin mir zu 100 Prozent sicher“, sagte der Präsident.
Gleichzeitig verwies er auf die aktuellen Einnahmen durch seine Zollpolitik:

„Wir nehmen viel Geld ein. 25 Prozent auf Autos, Stahl, Aluminium – das hat es vorher nicht gegeben.“
Er lobte die Maßnahmen als wirtschaftlich erfolgreich und grenzte sich erneut vom Kurs der Biden-Regierung ab, unter der die USA angeblich ein „Vermögen“ im Handel verloren hätten.
Widersprüche in Trumps Handelsrhetorik
Wie schon in früheren Auftritten zeigte sich Trumps Handelspolitik widersprüchlich: Einerseits betont er die Notwendigkeit hoher Zölle, um amerikanische Industrie zu schützen.
Andererseits will er möglichst bald Abkommen mit der EU abschließen, die genau diese Zölle wieder abschaffen oder senken würden.
Seine häufig geäußerte Klage, die Welt habe die USA „abgezockt“, wiederholte er diesmal nur indirekt.
Den Vorwurf, die EU sei gegründet worden, um die USA zu übervorteilen, ließ er dieses Mal unerwähnt – womöglich aus diplomatischer Rücksicht auf seine Gästin.
Energieversprechen und Einladung nach Italien – Meloni bei Trump
Meloni überraschte mit einem wirtschaftspolitischen Angebot: Italien wolle mehr US-Flüssiggas importieren, um die transatlantische Energiepartnerschaft zu stärken.
Außerdem lud sie Trump nach Italien ein – eine symbolische Geste, die auch als Versuch gewertet werden kann, Trumps Wohlwollen für Europa zu sichern.
Ob Meloni nach dem Treffen konkrete Hinweise darauf mitnehmen konnte, wie Trump sich ein Handelsabkommen mit der EU genau vorstellt, bleibt offen.
Wie viele ihrer europäischen Amtskollegen dürfte auch sie mit mehr Fragen als Antworten abgereist sein.
Freundschaftszeichen statt Klartext – Meloni bei Trump
Das Treffen zwischen Meloni und Trump war von Wärme und gegenseitigem Respekt geprägt. Inhaltlich blieben jedoch viele Fragen offen.
Trotz Trumps Optimismus ist unklar, wie genau ein neues Handelsabkommen zwischen den USA und der EU aussehen soll – oder ob es überhaupt zustande kommt.
Was bleibt, ist der Eindruck eines kalkulierten Show-Auftritts: Sympathien, Schmeicheleien und strategische Andeutungen – aber keine substanziellen Fortschritte im transatlantischen Handel.
Meloni bei Trump -Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.