Friedenbewegungen sind essenziell
Keine Friedensbewegung trotz Kriegerklärung – Russland droht mit Truppeneinmärschen in die Ukraine, die Situation ist gefährlich – trotzdem gehen in Deutschland kaum Menschen auf die Straße.
Die Straßen waren voller wütender Menschen als 2003 US-Präsident George W. Busch mit dem Krieg im Irak drohte. Allein in Berlin marschierten eine halbe Million durch die gesamte Stadt. Schilder voller Friedensbekundungen standen auf den Plakaten und die Aussage, der Demonstranten, war mehr als deutlich: Nein zum Krieg!
Jetzt, im Februar 2022, sind keine Friedensdemonstrationen zu sehen – und das, obwohl Russlands Präsident Vladimir Putin den Befehl zum Einmarsch in die Ostukraine gegeben hat.
Der Einmarsch kam nicht plötzlich, schon davor kündigte der Präsident sein Vorhaben in langen Drohgebärden an.
Die Eskalation geschieht schrittweise, doch auf den Straßen bleibt es ruhig. Selbst als Putin die Donbass Region annektierte, standen vor der russischen Botschaft und Berlin nur vereinzelte Demonstranten.
Am Abend des gleichen Tages kam es zu einer größeren Demonstration, jedoch nur von der ukrainischen Community in Berlin und nicht von Anhängern der Friedensbewegung.
Stimmen werden laut, die die Friedensbewegung scharf kritisieren. Von Einseitigkeit, gewolltem Wegschauen und falschen Prioritäten ist die Rede.
Für den Gründer der Denkfabrik „Zentrum Liberale Moderne“, Ralf Fücks, hat die Friedenbewegung ein strukturelles Problem: „Ein Großteil der deutschen „Friedensbewegung“ war schon immer auf einem Auge blind.“, lautet seine Kritik.
In der Tat lässt sich der Großteil in die Sparte Anti-USA, Anti-NATO und Anti-Israel-Bewegung einordnen. Doch hier besteht die Gefahr einer zu engen Weltsicht, die zulässt, dass die einzig imperiale Macht Europas, Russland, in Länder einmarschieren kann – Ohne dass es schon von Beginn an kritisiert wird.
Die Drohungen des russischen Präsidenten waren der Anfang.
Der Einmarsch in die Ostukraine ist ein Bruch gegen das bestehende Völkerrecht.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.