1890: Der 1. Mai wird erstmals in Deutschland begangen
1. Mai Feier 1890 – Ein historischer Tag für die Arbeiterbewegung mit weitreichender Wirkung
Ursprung in den USA
Die Ursprünge des 1. Mai als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ liegen in den Vereinigten Staaten.
Bereits am 1. Mai 1886 gingen dort hunderttausende Arbeiterinnen und Arbeiter auf die Straße, um für den Achtstundentag und bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren.
Die Bewegung weitete sich schnell international aus und fand bald auch in Europa Anklang.
1. Mai 1890: Ein historischer Protesttag
Am 1. Mai 1890 wurde der Kampftag erstmals in vielen europäischen Ländern, darunter Deutschland, begangen.
Arbeiter versammelten sich in großen Demonstrationen, forderten faire Löhne, kürzere Arbeitszeiten und soziale Absicherung.
In Deutschland kam es nicht nur zu Demonstrationen, sondern auch zu Streiks und Aufständen, die sich mancherorts bis in den Sommer 1890 hinein zogen. Der 1. Mai wurde zu einem sichtbaren Ausdruck des sozialen Protests.
Politische Reaktion der SPD
Die SPD beschloss im Oktober 1890, den 1. Mai langfristig als nationalen Feiertag verankern zu wollen. Dieser Beschluss wurde zum zentralen Symbol für die politischen und sozialen Forderungen der organisierten Arbeiterschaft.
Doch die Umsetzung scheiterte in der Kaiserzeit an Widerstand aus Politik und Wirtschaft. Erst 1919, nach dem Ersten Weltkrieg und im Zuge der Novemberrevolution, wurde der 1. Mai einmalig zum deutschlandweiten Feiertag erklärt.
Kein Durchbruch in der Weimarer Republik
Trotz der demokratischen Errungenschaften der Weimarer Republik konnte sich der 1. Mai nicht als fester Feiertag etablieren.

Die politische Zersplitterung und wirtschaftliche Krisen erschwerten eine einheitliche Feiertagsregelung.
Der 1. Mai blieb zumeist ein Tag der Kundgebungen, jedoch ohne gesetzlichen Feiertagsstatus.
Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten – 1. Mai Feier 1890
Mit der Machtübernahme der NSDAP 1933 wandelte sich der Charakter des 1. Mai grundlegend. Die Nationalsozialisten inszenierten ihn im Rahmen einer Propagandakampagne als „Tag der nationalen Arbeit“ und erklärten ihn erstmals zum gesetzlichen Feiertag. Nur einen Tag später, am 2. Mai 1933, wurden die freien Gewerkschaften zerschlagen.
Der 1. Mai wurde so zum Instrument der Gleichschaltung und verlor seinen ursprünglichen emanzipatorischen Charakter.
Vom Protesttag zum Feiertag mit Geschichte – 1. Mai Feier 1890
Der 1. Mai 1890 war ein Meilenstein für die deutsche und internationale Arbeiterbewegung. Trotz politischer Vereinnahmung und wechselvoller Geschichte bleibt der Tag ein Symbol für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Arbeitnehmerrechte.
Bis heute wird der 1. Mai in vielen Ländern als Tag der Arbeit begangen – mit Demonstrationen, Kundgebungen und politischen Forderungen.
1. Mai Feier 1890 – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.