1953: Ulbricht propagiert die „Diktatur des Proletariats
Ulbricht Diktatur des Proletariats – SED-Führung festigt Macht in der DDR unter ideologischem Deckmantel
Ulbrichts ideologische Grundsatzrede
Am 5. Mai 1953, dem 135. Geburtstag von Karl Marx, erklärt Walter Ulbricht, Erster Sekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die politische Ordnung der DDR erstmals offen als „Diktatur des Proletariats„.
In seiner Rede betonte Ulbricht, dass in der DDR die Arbeiterklasse die politische Macht innehabe und so die Interessen der werktätigen Bevölkerung durchgesetzt würden.
Diese Selbstbeschreibung wurde fortan zur offiziellen ideologischen Legitimation der SED-Herrschaft.
Ideologie versus Realität
Tatsächlich war die politische Macht in der DDR jedoch nicht bei der Arbeiterklasse, sondern bei einer kleinen Kaderelite der SED konzentriert.
Die „Diktatur des Proletariats“ diente vor allem als ideologische Begründung für die umfassende Kontrolle aller Lebensbereiche durch die Partei.
- Die SED dominierte Staat, Justiz, Medien und Bildung.
- Wahlen waren faktisch bedeutungslos, da nur Einheitslisten zur Wahl standen.
- Gesellschaftliche Organisationen waren in das System eingebunden und dienten der politischen Steuerung.
Marxistische Rhetorik zur Machtsicherung – Ulbricht Diktatur des Proletariats
Ulbricht berief sich in seiner Rede auf die Lehren von Karl Marx und Friedrich Engels, wonach das Proletariat die politische Macht übernehmen müsse, um eine klassenlose Gesellschaft zu errichten.
Doch statt Demokratisierung bedeutete dies in der DDR eine Verengung politischer Mitsprache und eine zunehmende Repression gegen abweichende Meinungen.

Schon wenige Wochen nach Ulbrichts Rede zeigten sich die Grenzen des Systems deutlich:
Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 wurde brutal niedergeschlagen.
Arbeiterproteste gegen Normenerhöhungen und politische Bevormundung wurden mit Hilfe sowjetischer Truppen unterdrückt.
Ein Begriff als Herrschaftsinstrument – Ulbricht Diktatur des Proletariats
Die Ausrufung der „Diktatur des Proletariats“ durch Walter Ulbricht markiert einen ideologischen Wendepunkt in der Geschichte der DDR. Sie verdeutlicht, wie marxistische Begriffe zur Legitimierung autoritärer Herrschaft genutzt wurden.
Statt der versprochenen Herrschaft der Arbeiter entstand ein zentralistisch gelenkter Einparteienstaat, der mit demokratischer Teilhabe wenig gemein hatte.
Der Begriff bleibt bis heute ein Symbol für die Diskrepanz zwischen sozialistischer Theorie und politischer Praxis in der DDR.
Ulbricht Diktatur des Proletariatss – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.